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Braunschweig: Männer fällen aus Versehen Baum – „Angst, dass wir Ärger bekommen“

Drei Männer machen einen Ausflug zum Südsee in Braunschweig. Für zwei von ihnen endet er unfreiwillig nass.

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Streit mit dem Nachbarn: Wenn der Baum nebenan zu viel Sonne im eigenen Garten wegnimmt, sind viele Menschen genervt. Das Gartenrecht soll Klarheit schaffen.

Diesen Ausflug an den Südsee in Braunschweig haben sich drei Freunde ganz sicher etwas anders vorgestellt.

Die Braunschweiger wollten am vergangenen Wochenende ein bisschen abhängen. Aber das wurde zum Reinfall. Im doppelt-doppelten Sinn sogar.

Braunschweig: Männer im Wasser

Das Trio hatte es sich abends am und über dem Südsee gemütlich gemacht, genau gegenüber des Segler-Vereins. Drei Jungs. Drei Hängematten. So weit, so gut. Könnte man denken. Denn was dann passierte, war so nicht geplant! Ganz plötzlich rumorte es. Irgendwas stimmte hier nicht! Noch bevor die Männer ansatzweise reagieren konnten, war es auch schon zu spät. Es ging abwärts! Ein Baum, an dem sie ihre Hängematten festgezurrt hatten, wollte nicht mehr. Er gab nach! Rumms! Für den Baum ging es ab ins Wasser. Auch zwei der Freunde landeten unsanft im Südsee. Einer konnte sich im Trockenen retten. Das Gute: Niemandem ist etwas passiert. „Uns geht es gut“, hieß es danach von einem der Beteiligten zu News38. „Wir haben nur Angst, dass wir Ärger bekommen, weil wir einen Baum zerstört haben.“

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Blättert man in der Braunschweiger Park- und Grünanlagensatzung, sind Pflanzen und Bäume dort so zu nutzen, dass sie nicht beschädigt werden. Ein Stadtsprecher sagte zu News38: „Wer Baum- oder Pflanzenbestand grob fahrlässig beschädigt, muss mit einem Ordnungsgeld rechnen. Die Stadtverwaltung ist natürlich nicht dafür verantwortlich, wenn mit Bäumen unsachgemäß umgegangen wird, gleich welchen Zustand sie haben!“ Dass in einem Uferbereich besondere Vorsicht für sich selbst und den Baum- und Pflanzenbestand gelten sollte, müsse eigentlich jedem klar sein.

Braunschweig: Hängematten-Tipps

Aber… Inwiefern überprüft die Stadt Braunschweig eigentlich ihren Baumbestand? Die älteren Bäume würden natürlich alle ein bis zwei Jahre auf ihr Standfestigkeit überprüft, so der Sprecher. Dabei gehe es insbesondere um Bäume, die besonders wichtig seien: Etwa in der Nähe von Straßen, Wegen, Spielplätzen, Schulen und Kitas. So oder so: Jeder müsse selber darauf achten, angemessen mit den Bäumen umzugehen und auch auf deren „augenscheinlichen Zustand“ zu achten.

Auch ein Braunschweiger Outdoor-Profi nimmt zu dem „Fall“ Stellung: „Die Beurteilung der Standfestigkeit von Bäumen ist ja durchaus eine schwierige Sache“, sagt Holger Gode (SFU Braunschweig) zu News38. Ganz klar: „Für die Befestigung von Hängematten oder auch Slacklines ist es sinnvoll, neben ausreichend stabilen Seilen und Karabinern auch die Gesundheit des Baumes im Blick zu haben.“ So sollte die Auflagefläche der Befestigung möglichst breit sein, um Beschädigungen an den zum Teil empfindlichen Rinden der Bäume zu vermeiden. „Dafür gibt es breitere Bänder oder optimalerweise zum Beispiel Baumschutz-Matten, die um den Stamm gewickelt werden können und so den Druck aufnehmen“, sagt Gode.


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Die drei Braunschweiger werden künftig sicher noch vorsichtiger sein, was ihre Platzwahl angeht. Zumal neben dem Schock und dem unabsichtlich „gefällten“ Baum auch noch ein Pullover abhanden gekommen und eine Hängematte kaputt sei.