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US-Zeitung ist schockiert über die Zustände in Deutschland: „Miserable Bedingungen“ bei EM

Die hoch angesehene US-Zeitung „New York Times“ berichtet über Chaos und Missstände in Deutschland bei der EM.

Deutliche Kritik an der EM-Organisation von der "New York Times".
u00a9 IMAGO / Funke Foto Services/Fotomontage Redaktion

Deutsche Bahn 2023 noch unpünklticher als im Vorjahr

Die Züge der Deutschen Bahn sind im vergangenen Jahr noch unpünktlicher als im Vorjahr gewesen. Mehr als jeder dritte Zug im Fernverkehr war 2023 nach Angaben des Konzerns verspätet. Die Pünktlichkeitsquote lag bei nur noch 64 Prozent.

Es ist ein Abgesang auf Deutschland! Die renommierte „New York Times“ berichtet über die Organisation der EM 2024 in Deutschland – und das Urteil ist drastisch und hart (>>> jüngst kürte die Zeitung Olaf Scholz als unbeliebtesten Regierungschef der Welt)

Das US-Blatt zeigt sich schockiert von vielen Problemen rund um die Europameisterschaft, vor allem in der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur. Und es bricht mit Klischees über die Deutschen. Man solle alles vergessen, was man über deutsche Effizienz zu wissen glaube.

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US-Beobachter über Zustände in Deutschland: Pures Chaos

So heißt es gleich zu Beginn des „NYT“-Times Artikel:

„Effizienz. Zuverlässigkeit. Funktionalität. Viele Leute verbinden Deutschland mit diesem Klischee. Aber bei der Europameister 2024 hat sich bisher keines dieser Klischees bewahrheitet. Die Turnierorganisatoren hatten Probleme, die Zuschauer vor den Stadien unter Kontrolle zu halten. Die Fans mussten auf dem Weg zu und von den Spielen miserable Bedingungen ertragen. Die U-Bahn- und Bahnverbindungen in den Austragungsstädten waren aufgrund der zusätzlichen Nachfrage überlastet.“

Aus dem „New York Times“-Artikel

Eine heftige Abrechnung, die dann im Artikel mit Beispielen belegt wird. So sei schon die Anfahrt beim Eröffnungsspiel für die deutschen und schottischen Fans zur Arena in München chaotisch gewesen. Die U-Bahnen hätten an Bahnsteigen und Tunneln lange angehalten, seien immer voller und wärmer geworden. Es sei „das große Verdienst“ der Fans beider Länder gewesen, dass die Stimmung in den Zügen ruhig blieb.

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Auch über das, was sich vor und nach dem Spiel der Engländer gegen Serbien in Gelsenkirchen zutrug, berichtet die „New York Times“ vernichtend. „Es gab einen Verkehrskollaps und Stau auf der Straßenbahnlinie vom Bahnhof zur Arena Auf Schalke, dem Stadion außerhalb der Stadt, so dass einige Fans den gesamten Weg lieber zu Fuß zurücklegten – etwa anderthalb Stunden vom Hauptbahnhof der Stadt entfernt.“

EM 2024 aus US-Perspektive: Vor allem die Deutsche Bahn sorgt für Entsetzen

Die Zeitung zitiert englische Fans, die von gefährlichen Situationen am Bahnhof nach dem Spiel berichteten. Einer hätte „sein gesamtes Körpergewicht einsetzen“ müssen, um nicht von der Menschenmasse auf die Gleise gestoßen zu werden. Es habe überhaupt keine Maßnahmen gegeben, um die Menge zu kontrollieren (>>> DerWesten.de berichteten über die Zustände am Hauptbahnhof Gelsenkirchen).

Doch das Chaos mit der Bahn sei für Deutsche nicht ungewöhnlich, klärt die Zeitung die US-Leser auf.

„Während die Menschen außerhalb Deutschlands über die Verspätungen entsetzt sind, sind die Menschen im Land mit den Problemen der DB bestens vertraut. Züge haben Verspätung. Züge kommen nicht. Züge wechseln ohne Vorwarnung das Ziel. Anschlüsse werden verpasst und Menschen bleiben gestrandet.“

Aus dem „New York Times“-Artikel

Das Blatt geht auf Statistiken ein, die belegen, dass vor allem Fernzüge der Deutschen Bahn von Jahr zu Jahr immer unpünktlicher werden.


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Immerhin: Andere Aspekte der EM 2024, wie die Atmosphäre in den Stadien, die Qualität der Spiele oder die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft der Deutschen werden lobend erwähnt. Doch die Organisationsprobleme und das Verkehrschaos würden dennoch einen schlechten Eindruck vermitteln.