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VW: Ex-Chef überrascht mit Aussage zum Verbrenner-Verbot – „Versauern uns das Erlebnis“

Verbrenner-Verbot ja oder nein? Die Diskussionen werden rund um das Thema immer lauter. VWs Ex-Chef Herbert Diess überrascht jetzt mit einer Aussage.

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u00a9 IMAGO/Stefan Zeitz

Das ist VW-Chef Herbert Diess

Wir stellen VW-Boss Herbert Diess vor.

Das Verbrenner-Verbot ist in aller Munde – und wird heiß diskutiert. VWs Ex-Chef Herbert Diess hat sich zu dem Thema geäußert, viele dürfte seine Aussage allerdings überraschen.

Denn seit seinem VW-Abgang setzt sich Diess für die Energiewende ein, auch bei Volkswagen setzt man auf den Elektro-Kurs. Doch sinnvoll findet Herbert Diess ein Verbot offenbar nicht.

VW: Herbert Diess mit klaren Worten

Ab 2035 sollen Kunden nur noch Elektro-Autos kaufen können. Das EU-Gesetz, das den Verkauf von Verbrennern verbietet, sorgt für heftige Diskussionen. Einige finden ein Verbot sinnvoll – doch der ehemalige VW-Chef hat dazu eine ganz andere Meinung.

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„Ich finde es immer schlecht, wenn man mit Verboten argumentiert. Heizungsverbot, Verbrennerverbot, das muss nicht sein“, erklärte Diess im „Focus“-Interview. Das heißt aber nicht, dass der 65-Jährige die „neue Welt“ mit ihren klimaneutralen Technologien ablehnt. Ganz im Gegenteil: Sie sei „ja auch von sich aus attraktiv“, so Diess weiter.

E-Auto zu fahren, eine Wärmepumpe oder Solaranlagen zu haben, mache einfach Spaß. „Wir versauern uns dieses großartige Erlebnis, wenn wir es mit einem Verbot garnieren“, findet er.

„Verbot hat auch Vorteile“

Stellt sich die Frage, wieso Herbert Diess während seiner Zeit bei Volkswagen nicht gegen das Verbot gestimmt hat. „Ich habe mich damals nicht dagegen gestellt, weil das Verbot auch Vorteile hat, zum Beispiel indem es eine gewisse Orientierung für den Kunden bietet“, erklärt der Manager. „Der weiß dann: Okay, 2035 ist Schluss, ich fahre vielleicht noch zwei Verbrenner und dann schaue ich mal.“


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Dass jetzt erneut eine Diskussion um das Verbrenner-Thema entfacht ist, findet Diess „interessant“. Denn eigentlich müssen Autobauer eine Strafe zahlen, wenn sie mit ihrer Flotte die CO2-Grenze überschreiten. Doch die Union fordert jetzt, dass diese Strafen trotz EU-rechtlicher Festlegung nicht mehr gezahlt werden müssen.

Interessant findet Diess den Umstand aus einem bestimmten Grund: „Dabei hat eine Unions-Regierung 2009 die Verträge geschlossen, in denen man die Flottenziele verabschiedet hat. Die wiederum haben letztlich diese ganzen Investitionen in Elektromobilität ausgelöst.“ Ohne die festgesetzten Flottenziele hätten Autobauer nicht so viel in den Elektro-Umbau investiert.

„Überhaupt kein Problem“

Dass die Politik „nicht sehr zuverlässig ist“ und sprunghaft handele, sei der Auto-Industrie bewusst. Deshalb müssten sich Konzerne darauf einstellen, alternative Szenarien und Alternativen erarbeiten, wie Herbert Diess erklärt. „Weiter Verbrenner zu bauen, ist ja erstmal überhaupt kein Problem für die Industrie.“