Dass der Harz leidet, ist schon lange kein Geheimnis mehr.
Der Nationalpark fällt immer mehr durch kahle und lichte Bäume auf. Borkenkäfer, Trockenheit und schlimme Waldbrände haben dem Harz zugesetzt. Der 43-jährige Reimar hat sich deshalb auf die Fahne geschrieben, aktiv zu werden. Nicht nur weil er während der Pandemie das Wandern für sich entdeckt hat und der Natur was zurückgeben möchte – auch für seine Kinder und Enkel.
Harz soll DADURCH erhalten bleiben
Während der Pandemie hat der 43-Jährige das Wandern für sich entdeckt, wie er im Gespräch mit News38 erzählt: „In der Pandemie bin ich in ein tiefes Loch gefallen. Mir ist hier zu Hause die Decke auf den Kopf gefallen.“ Das Wandern hilft ihm – mittlerweile habe er schon 60 Wanderstempel gesammelt. „Mir tut das richtig gut“, erzählt Reimar weiter.
Und deswegen war Reimar am Samstag (15. Oktober) mit seinem Wander-Kumpel im Harz unterwegs, wie er auf Facebook postete. Aber nicht, um den Wald zu erkunden, sondern um der Natur etwas zurückzugeben: „Ich will nicht nur konsumieren, sondern auch selber etwas dazu beitragen, den Harz so attraktiv zu erhalten.“
Dafür haben sich die beiden Männer der Pflanzenaktion des Nationalparks angeschlossen – und 150 Buchen an einem Tag gepflanzt. „In unserer ‚Schicht‘ haben wir (ungefähr 20 Personen) in 90 Minuten über 1.000 Buchen gesetzt und pro Wochenende gibt es vier Schichten“, erklärt Reimar uns gegenüber. Dabei steht für ihn fest: „Für mich war es das erste, aber bestimmt nicht das letzte Mal.“
Pflanzenaktion im Harz begeistert
Die Aktion wird dabei vom Nationalpark Harz organisiert: Beim öffentlichen Baumpflanzen können sich Menschen freiwillig melden, um dem Wald ein wenig Starthilfe zu geben und den Bestand wieder aufzustocken. Doch wie läuft so ein Tag eigentlich ab?
Bei Reimar am vergangenen Wochenende hat sich die Gruppe zum Beispiel am Parkplatz Oderbrück getroffen: „Dann sind wir über Forststraßen hinter dem Forstmeister vom Nationalpark ein Stück zur Pflanzfläche gefahren. Dort wartete ein Transporter mit drei weiteren Mitarbeitern, Pflanzhacken und Kartons mit jeweils 100 Setzlingen“, erklärt der 43-Jährige weiter.
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Nach einer kurzen Einweisung ging es dann los: Gemeinsam mit den Mitarbeitern des Nationalsparks wurden knapp zwei Stunden Bäume gepflanzt. Im Anschluss sind Reimar und sein Freund noch eine Runde Wandern gegangen.
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Bei Facebook kommt die Aktion super an. Viele Leute kommentieren, dass sie entweder schon mal mitgemacht haben – oder mitmachen wollen. Doch für alle Freiwilligen gibt es schlechte Nachrichten: Für den Herbst 2022 sind bereits alle Termine zur Pflanzaktion ausgebucht.