Ein interner Konflikt bei VW sorgt für Aufregung: Volkswagen- und Porsche-Chef Oliver Blume und der Betriebsrat können sich nicht auf eine angemessene Zeit im Homeoffice einigen. Es soll zum offenen Schlagabtausch mit Betriebsratschefin Daniela Cavallo gekommen sein.
VW: Blume fordert 80 Prozent Anwesenheit
VW-Chef Blume machte im Januar gegenüber Führungskräften bei Porsche deutlich, dass es auch Verbesserungsmöglichkeiten im Bereich der Anwesenheit gibt. In einem Brief betonte er, dass ihr Ziel als eingespieltes Team darin besteht, weiterhin erfolgreich in der Champions League zu spielen.
Dafür sei es wichtig, dass das Führungsteam gemeinsam mit den Spielerinnen und Spielern auf dem Platz stehe und als Trainer vor Ort greifbar sei. Das berichtet das „Manager Magazin“. Dazu machte er zusammen Porsche-Personalvorstand Andreas Haffner auch klar, was das bedeutet: Sie empfehlen 80 Prozent Anwesenheit. Im Klartext bedeutet das: Homeoffice – wenn überhaupt – nur an einem Tag in der Woche.
VW hat eine Betriebsvereinbarung
Dabei wurde in einer Betriebsvereinbarung festgeschrieben, dass die Belegschaft bei Porsche durchschnittlich bis zu drei von fünf Tagen im Homeoffice arbeiten kann – bei Volkswagen hat man sich sogar auf vier Tage geeinigt. Nun steht die Befürchtung im Raum, dass der Chef diese Regelung mal eben aushebeln möchte.
Daniela Cavallo spricht laut Teilnehmenden einer Betriebsratsversammlung von einer nicht akzeptablen Situation. Empfehlungen von ganz oben würden „bei Volkswagen ganz schnell zum Gesetz“, wird sie vom „Manager Magazin“ zitiert. So sollen im Unternehmen manche Führungskräfte Montage oder Freitage für die mobile Arbeit gesperrt haben, kaum dass Blume seine Empfehlung ausgesprochen hatte.
VW-Chef rudert zurück
Blume soll daraufhin zurückgerudert sein: Wenn er eine Information brauche, sei es ihm egal, wo die Person gerade sitzt, der ihm diese Info gebe. Aber in anderen Bereichen seien eben auch 100 Prozent Präsenz erforderlich.
Das Thema Homeoffice scheint in Wolfsburg schon seit längerem ein Thema zu sein. Auch VW-Markenchef Thomas Schäfer wurde erst jüngst für seine für seine Aussage „Ihr müsst ja hier nicht arbeiten, ihr könnt auch woanders arbeiten“ kritisiert – dies ist sogar per Videoaufnahme dokumentiert.
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Eine Umfrage des Betriebsrats zeigt, dass fast die Hälfte (49 Prozent) der Mitarbeitenden künftig vier Tage die Woche mobil arbeiten möchte. Ein Drittel plante der Umfrage zufolge mit zwei bis drei Tagen und nur 4 Prozent wollten ausschließlich im Betrieb arbeiten.