Das Unternehmen Continental geht einen drastischen Schritt, der auch für Mitarbeiter in Niedersachsen weitreichende Konsequenzen haben wird.
Denn eine regelrechte Entlassungswelle rollt durch die Region. Welche Mitarbeiter konkret in Niedersachsen betroffen sind, erfährst du hier.
Niedersachsen: Große Maßnahmen sollen umgesetzt werden
Der Continental-Konzern, der in Niedersachsen in Gifhorn, Wolfsburg und Hannover vertreten ist, schwächelt bereits seit geraumer Zeit. Der Kampf um schwarze Zahlen scheint immer schwieriger zu werden. Deswegen hat die Geschäftsführung vor, drastische Schritte zu gehen, um zu sparen, wo es nur geht. Jetzt muss die Belegschaft darunter leiden.
Weltweit sollen rund 7.150 Stellen gestrichen werden. Eine ganz schöne Hausnummer. Das entspricht mehr als drei Prozent der Gesamtbelegschaft des Konzerns. Vor allem das Autozulieferergeschäft trifft es hart. Zusätzlich zu den bereits angekündigten Maßnahmen in der Verwaltung der Sparte sind von den Plänen auch Beschäftigte in der Forschung und Entwicklung betroffen, wie das Dax-Unternehmen am Mittwoch mitteilte.
Weiterer Bereich betroffen
In den Verwaltungsbereichen stehen rund 5.400 Jobs zur Debatte, weitere 1.750 im Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk. Im Rhein-Main-Gebiet prüft Spartenchef Philipp von Hirschheydt zudem die Zusammenlegung von Standorten. Conti will die Jobs schrittweise und so sozialverträglich wie möglich abbauen.
Das Unternehmen hatte bereits umfangreiche Sparbemühungen in der Autozulieferung angekündigt. So sollen mit dem Stellenabbau in der Verwaltung bis 2025 die jährlichen Kosten nach Angaben vom November um 400 Millionen Euro sinken. Bisher hatte Continental hierfür einen Stellenabbau im mittleren vierstelligen Bereich angekündigt.
Ungewissheit bei allen Beteiligten
Seit einer Investorenveranstaltung im Dezember ist klar, dass Conti auch bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung den Rotstift ansetzt. Wie viele Jobs davon betroffen sind, war bisher unklar. Investoren bemängeln seit längerem, dass Conti in der Autozuliefersparte nicht nur wenig verdient, sondern auch vergleichsweise viel Geld für die Forschung ausgibt.
2028 soll nun der Anteil der Forschungs- und Entwicklungsausgaben am Umsatz der Sparte auf neun Prozent sinken. Derzeit liegt er bei rund zwölf Prozent. Bisher hatte Conti als Maßstab für die mittlere Frist, also auf die kommenden drei bis fünf Jahre gesehen, einen Wert von unter zehn Prozent in Aussicht gestellt.
In Braunschweig fallen sicher Stellen weg
„Mit der Straffung unseres Forschungs- und Entwicklungsnetzwerks heben wir Synergien und entlasten unsere Kostenseite“, sagte Spartenchef von Hirschheydt. „Wir sind uns der Einschnitte für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewusst und werden alles dafür tun, gemeinsam mit unseren Sozialpartnern gute und individuelle Lösungen zu finden“.
Mehr News:
Für Braunschweig sollen einige Stellen bereits sicher wegfallen. Jedoch nicht bei Continental selbst. Von den Maßnahmen sind 380 Jobs bei der Softwaretochter Elektrobit mit dem deutschen Hauptsitz in Braunschweig betroffen.
Was genau die Pläne des Unternehmens für die Werke in Niedersachsen bedeutet, ist allerdings noch unklar. (jlf mit dpa)