In einem Pflegeheim in Niedersachsen häufen sich Fälle von fieberhaften Erkältungen. Drei Bewohner sterben.
Die zuständige Amtsärztin aus Niedersachsen spricht von „bakteriellen Superinfektionen“.
Niedersachsen: Drei Bewohner sterben
Infolge einer Krankheitswelle in einem Pflegeheim in Oyten im Landkreis Verden sind drei Bewohner im Alter von über 80 Jahren gestorben. Fünf weitere Heimbewohner wurden stationär in Krankenhäusern aufgenommen, wie die Landkreisverwaltung in Verden am Sonntag (2. Juni) mitteilte. Demnach hatte die Einrichtung am Freitag eine auffällige Häufung von Atemwegs-Erkrankungen mit fieberhafter Erkältung gemeldet. Insgesamt zeigten seitdem 19 Bewohner sowie vier Angestellte der Pflege-Einrichtung Symptome wie etwa Husten, Schlappheit und Fieber. Das Gesundheitsamt des Landkreises ordnete daraufhin an, die Kranken zu isolieren und weitere Hygiene-Maßnahmen einzuleiten.
Rachenabstriche von Betroffenen wurden zur Untersuchung in das Labor des Landesgesundheitsamtes in Hannover geschickt. Bei einer Analyse wurden in den Proben am Samstag Parainfluenzaviren und Rhinoviren nachgewiesen. Zum Teil lagen demnach auch Doppelinfektionen vor. Wie es zu den Infektionen kam, war unklar.
Mehr News:
Diese Viren seien in der Bevölkerung verbreitet und nicht ungewöhnlich, sagte die Leiterin des Verdener Gesundheitsamtes, Jutta Dreyer, in einer Mitteilung. Die Viren könnten grippale Infekte und Erkältungen auslösen. „Gerade bei älteren Menschen können sie jedoch aufgrund der meist vorhandenen Vorerkrankungen und dem reduzierten Immunsystem zu schweren Verläufen führen und auch bakterielle Superinfektionen nach sich ziehen, was vor Ort in verschiedenen Fällen leider auch der Fall ist“, sagte die Amtsärztin.
Niedersachsen: Noch nicht vorbei
Nach Angaben des Gesundheitsamtes des Landkreises war die Infektionslage am Sonntag noch nicht überstanden. Lediglich einzelne Heimbewohner, die sich aktuell in Kliniken oder in dem Pflegeheim befinden, befanden sich am Sonntag auf dem Weg der Besserung, hieß es. (dpa)