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VW: „Ich mache mir Sorgen um Volkswagen“ – Ex-Betriebsrats-Chef Osterloh spricht Klartext

Die Zeiten für VW sehen alles andere als rosig aus. Sogar der Ex-Betriebsrats-Boss Osterloh macht sich sorgen um den Autobauer.

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© IMAGO/ Susanne Hübner

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Für VW läuft es derzeit nicht wirklich rosig. Besonders der Absatz der E-Modelle bleibt hinter den Wünschen des Autobauers zurück.

Jetzt spricht der ehemalige Betriebsrats-Boss von VW, Bernd Osterloh, Klartext und erzählt, was seiner Meinung nach falsch eingeschätzt wurde.

VW-Ex-Betriebsrats-Boss spricht von „Treppenwitz“

Der Konkurrenzdruck für VW wächst. Die Chinesen sind in Sachen E-Mobilität am Wolfsburger Autobauer vorbeigezogen. Volkswagen muss nun eine Schippe drauflegen, um aufzuholen. Der Blick nach China treibt auch dem Ex-Betriebsrat-Boss Osterloh die Sorgenfalten auf die Stirn, wie er im Interview mit der „Wolfsburger Allgemeinen Zeitung“ (WAZ) erzählt. „Wenn ich mir zum Beispiel die Zahlen in China anschaue, dann mache ich mir natürlich Sorgen um VW“, sagt er gegenüber der Zeitung.


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Doch Osterloh ist sich sicher: „Volkswagen konnte Krise schon immer.“ 1994 musste der Autobauer beispielsweise rund 30.000 Mitarbeiter vor die Tür setzten, es gab den Kampf um das VW-Gesetz, die Finanzkrise, den Dieselskandal. Der Ex-Betriebsrats-Boss macht dennoch gegenüber der WAZ klar: „Wer wie ich an dem Unternehmen hängt, macht sich natürlich Sorgen um Volkswagen.“

Seiner Meinung nach seien ein paar Trends völlig falsch eingeschätzt worden. So haben beispielsweise die wenigsten damit gerechnet, dass die Bundesregierung beinahe von heute auf morgen die E-Förderung einstampft. „Ich halte das auch für einen Treppenwitz“, kommentiert er das Ganze im Interview mit der Zeitung. Immerhin gelte das Thema CO2-Compliance eben auch für die Bundesregierung. Diese habe sich auch Ziele gesetzt und mit der E-Förderung nicht der Autoindustrie die Euros hinterhergeworfen. „Übrigens der Deckungsbeitrag für die Elektro-Fahrzeuge ist geringer als beim Verbrenner“, merkt der ehemalige VW-Betriebsrats-Boss an.


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Um eben diese CO2-Vorgabe der Regierung bis 2023 zu erreichen, müsste VW insgesamt 440.000 Ladesäulen bauen – und das in nur einem Jahr. Der Wolfsburger Autobauer schaffe derzeit 140.000. Wobei zu diesem Thema aber auch noch etliche Fragen offen seien. Hinzu kommt die Frage, „wo wir den Strom herbekommen und wie wir ihn speichern werden“, macht Osterloh gegenüber der WAZ deutlich, „Strom ist flüchtig, kommt nicht einfach so aus der Steckdose. Das ist wie mit der IT, die kommt auch nicht einfach aus der Steckdose, die muss entwickelt werden.“