Am Rande des „Christopher-Street-Days“ (CSD) in Braunschweig soll ein 17-jähriger Nachwuchsjournalist Opfer eine schockierenden Attacke geworden sein.
Der junge Mann musste sogar ins Krankenhaus – noch immer leide er unter Angstzuständen. Die Polizei ist an dem Fall dran.
CSD in Braunschweig: Hass-Welle und Attacken
Eigentlich steht der CSD (Christopher Street Day) für Gemeinsamkeit, Akzeptanz und Freiheit. Doch immer wieder kommt es während der Veranstaltung zu heftigen Attacken. In Braunschweig sind im vergangenen Jahr fünf junge Männer auf einen queeren Mann losgegangen – und prügelten ihn ins Krankenhaus (wir berichteten).
Auf Facebook sammelten sich unter einem Post über den CSD in Gifhorn 2.500 Kommentare voller Hass. Tausende Bedrohungen und Beleidigungen sicherte die Polizei. Der CSD fand in Gifhorn am 10. Juli statt.
In der Löwenstadt zogen auch in diesem Jahr wieder etliche CSD-Teilnehmer durch die Stadt. Und auch hier soll es schon wieder zu einer schockierenden Attacke gekommen sein. Ein 17 Jahre alter Nachwuchsjournalist habe gerade in der Nähe eines AfD-Infostandes gestanden und dort mit dem Handy gefilmt, wie er gegenüber Verdi erklärte.
Neonazis sollen Opfer in den Genitalbereich getreten haben
„Währenddessen ich gefilmt habe, kamen zwei Neonazis von hinten und haben mir mein Telefon aus der Hand gerissen und weggeworfen. Dabei habe ich ein Tritt mit dem Knie in den Genitalbereich bekommen,“ schildert der 17-Jährige die brutalen Szenen.
Die Polizei habe von dem Vorfall nicht direkt etwas mitbekommen, griff aber trotzdem ein. Wie die Beamten am 10. August mitteilten, kam es dabei offenbar zu einer Auseinandersetzung zwischen drei Personen in Höhe eines Infostandes am Ringerbrunnen. Während sie die Personalien der mutmaßlichen Täter aufnahmen, sollen diese das Opfer weiter bedroht haben.
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Sätze wie „ich werde herausfinden, wo du wohnst‘‘, „dein Gesicht merk ich mir „ und “jetzt lachst du noch später nicht mehr“ seien dabei gefallen, wie der Betroffenen sagt. Der 17-Jährige sei nach dem Angriff in der Notaufnahme gewesen, Ärzte stellten eine Prellung des Genitalbereichs fest. Jetzt leide er unter Angstzuständen.
Deutliche Worte nach CSD-Attacke
Verdi-Chef Sebastian Wertmüller findet deutliche Worte zu dem Angriff: „Die eine bereiten das ideologische Umfeld, indem sie gegen Schwule, Lesben, Trans-Menschen und andere queere Menschen hetzen. Und die anderen schreiten zur Tat und attackieren diese bzw. Menschen, die die Vorgänge beobachten und dokumentieren.“
Die Attacke mache eines ganz deutlich: Die Gesellschaft müsse sich weiterhin gegen rechtsextreme Hetze und Gewalt engagieren und klare Kante zeigen.