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Instagram-Influencer (17) will auswandern – „Wir Deutschen sind einfach unsympathisch“

Ein Junge auf Instagram erzählt von seinen kritisierten Auswander-Plänen. Seine Wunsch-Heimat steht für ihn sogar schon fest.

Ein 17-jähriger Blogger kündigte auf Instagram an, auszuwandern.
© IMAGO / Panthermedia; privat

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„Diese Land ist leider überhaupt nicht mehr das, was es mal war“, findet ein deutscher Instagram-Blogger in einem Video. In dem Clip, der für Aufsehen im Netz sorgt, verkündet er deshalb seinen Entschluss, aus Deutschland auszuwandern.

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Nach einer Weltreise möchte der 17-Jährige deshalb im Ausland bleiben. Wir sprachen mit ihm über seine Pläne, Deutschland zu verlassen und welche Endstation er als sein Auswander-Ziel festgelegt hat.

Instagram-Blogger möchte auswandern: „Deutsche sind generell unzufrieden“

Der 17-jährige Nick Schwarzenau betreibt eine Instagram-Seite, auf der er seinen Zuschauern einen Einblick in seinen Alltag und seine Trips ins Ausland gibt. „Es sind immer Erfahrungswerte, die man selbst sammeln muss. Und das möchte ich auch nach außen tragen.“ Doch die nächste Reise soll vorerst endgültig sein. Denn Nick hat in einem Kurzvideo auf der Plattform erklärt, dass er einen großen Entschluss gefasst hat: Er will Deutschland verlassen.

Die Gründe für seinen Auslandsplan sind vielfältig, doch besonders die Mentalität der Deutschen störe ihn. Es sei nicht mehr das Land, was es einmal war. „Ich finde, die Deutschen haben immer dieses Sicherheitsbedürfnis. Alles muss funktionieren und alles muss perfekt sein, das ist bei mir irgendwie gar nicht so“, teilt der Influencer unserer Redaktion mit. „Generell ist man hierzulande einfach unzufrieden mit allem, wir sind einfach unsympathisch.“ Obendrauf kommen für ihn noch die lästigen Steuern und Bürokratie-Hürden.

Nick Schwarzenau teilt seine Eindrücke auf Reisen bei Instagram.
Nick Schwarzenau teilt seine Eindrücke auf Reisen bei Instagram. Foto: privat

Umstrittenes Wunsch-Zuhause Dubai – „Es gibt viel mehr Freiheiten“

Nach einer längeren Weltreise ab Mitte September möchte der Weltenbummler dann eine neue Heimat suchen. Sein künftiges Wunsch-Zuhause: Dubai. „Es ist warm, die (Leute) sind schnell. Dort ziehen sie Wolkenkratzer in einem Vierteljahr hoch, in Deutschland brauchen wir für ein Einfamilienhaus drei Jahre. Und es gibt viel mehr Freiheiten.“

Dubai ist im Allgemeinen allerdings nicht unumstritten. Die Rechte für marginalisierte Gruppen sind in der Metropole in vielen Bereichen jedoch stark eingeschränkt und nach islamischem Recht ausgelegt. Homosexualität ist in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) illegal und wird mit mindestens sechs Monaten Gefängnis bestraft. Alkoholkonsum wird streng geahndet, bei außerehelichem Sex drohen Frauen Peitschenhiebe oder lange Haftstrafen.

Für den Instagram-Blogger ist das aber Augenwischerei. „Jeder, der dort schon war, wird etwas anderes behaupten. Dubai ist extrem offen, was das betrifft. Gerade, weil es eine bunte Stadt ist“, erklärt er uns weiter. „Man muss trotzdem ihre Sitten respektieren, das ist ja in jedem Land so.“

Zu jung zum Auswandern? „Er ist quasi noch ein Kind“

In den Kommentaren seines Reels tummeln sich Nutzer, die ihm vor allem Überheblichkeit vorwerfen. Der Instagram-Blogger beschwere sich viel zu viel über Deutschland. „Manche Menschen mögen den Sozialstaat mit dem besten Gesundheitssysteme, Arbeitslosenversicherung, Rentenvorsorge“, schreibt ein wütender Kommentator unter dem Kurzvideo. Andere hinterfragen, ob er die Lage hierzulande in dem jungen Alter überhaupt einschätzen kann: „Woher weiß er denn, wie Deutschland mal war? Er ist doch quasi noch ein Kind?“.

Nick findet aber: „Ich bin zwar erst 17 Jahre alt, aber ich habe Zugriff auf Wissen, welches entstanden ist, bevor ich geboren wurde“. YouTube-Videos bieten zum Beispiel einen Einblick darin, wie das Leben früher aussah.


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Doch einige positionieren sich auch auf seiner Seite und sind wohlwollend. „Sehr mutig, ich wünsche dir viel Glück auf dem Weg“, schreibt ein Nutzer.