Im TV-Duell mit seiner Kontrahentin Kamala Harris sorgte Donald Trump vor allem mit einer Aussage für Aufsehen: In der Stadt Springfield würden haitianische Migranten Hunde und Katzen der Einheimischen fangen und essen. Seither herrscht unter den Einwanderern große Verunsicherung – die rechtsextreme Gruppierung „Proud Boys“ marschiert unterdessen in Ohio auf.
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Die Hetze von Donald Trump gegen Migranten trifft auf Widerhall, zumindest innerhalb der rechtsextremen Szene der „Proud Boys“. Seine TV-Behauptungen, dass die zugezogenen Haitianer in Springfield Hunde und Katzen essen würden, haben die Extremisten auf den Plan gerufen. Auf Videos ist zu sehen, wie die „Proud Boys“, welche in Kanada als terroristische Organisation eingestuft werden, durch die Kleinstadt in Ohio ziehen und US-Flaggen hissen.
Die „Proud Boys“, deren Mitglieder ausschließlich männlich und überwiegend weiß sind, beteiligen sich regelmäßig an gewalttätigen rechtsextremen Demonstrationen und haben Donald Trump offiziell ihre Unterstützung zugesagt. Einige ihrer Mitglieder beteiligten sich am 6. Januar 2021 am Sturm auf das Kapitol. Sie gelten als Verfechter von Verschwörungstheorien.
Nach Trump-Aussage: Extremisten lassen Angst umgehen
Die Gewaltbereitschaft der Gruppierung sorgt innerhalb der haitianischen Bevölkerung in Springfield jetzt für Angst. Die Haitian Times berichtet, dass einige Familien ihre Kinder aus Angst vor Übergriffen nicht mehr in die Schule schicken würden. Am Donnerstag (12. September) gab es zudem eine Bombendrohung, in deren Folge zwei Schulen, das Rathaus und weitere Gebäude evakuiert wurden. Laut der britisch Guardian hatten die Drohungen einen rassistischen Hintergrund. Die Stadt Springfield hat knapp 58.000 Einwohner. Die Zahl der haitianischen Bevölkerung ist in den letzten Jahren gestiegen und beläuft sich laut einer Lokalzeitung auf 10.000 bis 15.000.
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„Ich werde umziehen müssen, weil diese Gegend nicht mehr gut für mich ist. Ich bin eingeschüchtert und verängstigt“, sagte eine anonyme haitianische Bürgerin der Haitian Times. Bürgermeister Rob Rue machte die Rhetorik der Republikaner und insbesondere die von Donald Trump für die jüngsten Szenarien verantwortlich. Sie „verletze unsere Stadt“, sagte er der Washington Post. Seine Gemeinschaft brauche Hilfe, sagte Rue weiter. „Es ist einfach falsch, dass die stolze haitianische Gemeinschaft gerade in unserem Land angegriffen wird. Dafür ist kein Platz in Amerika. Das muss aufhören – das, was er [Donald Trump] macht. Es muss aufhören“, sagte Präsident Joe Biden.
Doch Donald Trump will von den Szenarien, für die er der Auslöser gewesen sein könnte, nicht wissen. „Ich weiß nichts über diese Bombendrohungen. Ich weiß nur, dass Springfield von illegalen Migranten übernommen wird“, sagte er in einem Interview mit dem Sender MSNBC.