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„Hallo Niedersachsen“: Unschuldig im Knast! Ehepaar endlich freigesprochen

„Hallo Niedersachsen“ berichtet am Donnerstag (26. September) über ein Ehepaar aus Goslar, das unschuldig im Gefängnis saß.

Hallo Niedersachsen
© IMAGO/Bihlmayerfotografie

Mord oder Totschlag? Das ist der juristische Unterschied

Ein Fall, der über Jahre hinweg für Schlagzeilen sorgte: Ein Ehepaar aus Goslar soll ihre Tochter über Jahre hinweg missbraucht haben. Thorsten und Ramona R. wurde unter anderem Vergewaltigung, Übergriffe, Attacken und Verabredung zum Mord vorgeworfen. Sie sollen ihre Tochter als „Sexsklavin“ benutzt haben. Auch „Hallo Niedersachsen“ berichtete mehrfach darüber.

2023 wurde das Ehepaar für schuldig befunden und wanderte ins Gefängnis. Das Urteil: 13,5 Jahre, beziehungsweise 9,5 Jahre Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung. Eine der härtesten Strafen, die im deutschen Recht möglich sind. Doch schnell kamen Zweifel auf. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil auf und der Prozess ging von Neuem los. „Hallo Niedersachsen“ berichtet am Donnerstag (26. September) davon, dass das Gericht erneut ein Urteil gefällt hat: Thorsten und Ramona R. sind unschuldig.

„Hallo Niedersachsen“: Ehepaar unschuldig im Knast

Zwei Jahre lang saßen die 54-jährige Ramona R. und der 58-jährige Thorsten R. in Untersuchungshaft. Die Anschuldigungen der Tochter waren schwerwiegend: Vergewaltigungen, Misshandlungen und sogar Mordpläne sollen das Ehepaar ins Gefängnis gebracht haben, berichtet „Hallo Niedersachsen„. Doch schon vor dem Urteil sorge der Fall für heftige Diskussionen.

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Schließlich hob der Bundesgerichtshof hob dieses Urteil auf und verwies den Fall zurück an eine andere Kammer des Landgerichts Braunschweig. Der Grund? Die Aussagefähigkeit des mutmaßlichen Opfers musste genauer geprüft werden. Der Prozess ging 2024 also von vorne los.

Das Gericht ist sich sicher

Während des neuen Prozesses wurden die Aussagen der Tochter als widersprüchlich und emotionslos bewertet, heißt es bei „Hallo Niedersachsen“. Hinzu sei das Gutachten eines Experten gekommen, das den Anschuldigungen keinen Glauben schenkte. Auch Ramona R. habe mehrfach versichert, dass die Vorwürfe nicht der Wahrheit entsprechen. Schon während der Beweisaufnahme seien erste Zweifel aufgekommen. Schließlich entschied die Richterin des Landgerichts Braunschweig: „Die Kammer ist überzeugt davon, dass die 19 angeklagten Taten nicht stattgefunden haben.“


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Noch ist das Urteil allerdings nicht rechtskräftig – die Beteiligten können noch Revision einlegen. Doch eines steht laut „Hallo Niedersachsen“ schon jetzt fest: Das Ehepaar wird für die zwei Jahre, die es unschuldig in Haft verbracht hat, entschädigt.