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VW-Krise: IG Metall-Chefin mit klarer Kante! „Wie eine unkontrollierte Sprengung“

IG Metall-Chefin Benner findet klare Worte zum VW-Beben. Die Krise sei hausgemacht. Und mit ihr werde es weder Entlassungen noch Werkschließungen geben.

IG-Metall-Chefin Benner rätselt, warum VW den Konflikt vom Zaun gebrochen hat.
© IMAGO/Hannelore Förster

VW-Beben: Mitarbeiter müssen zittern – Konzern will zuschlagen

Was bisher undenkbar war, ist neue Realität bei VW. Die Konzernspitze denkt über Standort-Schließungen nach. Auch die Beschäftigungssicherung soll fallen. Eine Zeitenwende in Wolfsburg.

IG Metall-Chefin Christiane Benner nimmt kein Blatt vor den Mund.

Auch nicht, wenn es um die aktuelle Krise bei VW geht.

VW: Gewerkschafterin gibt Gas

Im Streit um mögliche Werkschließungen und Entlassungen wirft Benner den VW-Chefs vor, den sozialen Frieden in Deutschland zu gefährden. „Die VW-Verantwortlichen schüren grundlos Angst, das ist Wasser auf die Mühlen von Populisten mit ihren einfachen Lösungen“, sagte die IG Metall-Chefin der „Augsburger Allgemeinen“. Sie verstehe nicht, warum VW den Konflikt vom Zaun gebrochen hat. „Das wirkt auf mich wie eine unkontrollierte Sprengung“, sagte Benner.

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Gleichzeitig kündigte sie – genau wie der VW-Betriebsrat – entschiedenen Widerstand gegen die Pläne der Konzernspitze an: „Wir werden Werksschließungen bei VW nicht akzeptieren! Und mit uns gibt es auch keine Massenentlassungen“, sagte Benner. „Die von VW gekündigte Beschäftigungssicherung müsse wieder in Kraft gesetzt werden. Für die Krise bei Volkswagen sei allein der Vorstand verantwortlich. „Seit Jahren sagen wir, dass VW auch günstigere E-Autos bauen muss“, sagte die IG Metall-Chefin. Dass das ignoriert wurde, sei ein reiner Managementfehler: „Den dürfen nicht die Beschäftigten ausbaden.“

„Das hat der Konzern weggeatmet“

Auch die vom Vorstand gesteckten Sparziele seien unglaubwürdig, sagte Benner. VW habe Milliarden-Gewinne eingefahren und sich rund 30 Milliarden Euro an Strafzahlungen wegen des Diesel-Skandals leisten können. „Das hat der Konzern weggeatmet. Jetzt fehlen der Marke VW nach Darstellung des Managements fünf Milliarden und es soll drastische Maßnahmen geben. Wer soll denn so was nachvollziehen?“


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Die IG Metall-Chefin sprach sich für eine Wiedereinführung der E-Auto-Prämie in einer sozialen Staffelung aus. Eine Abwrackprämie, wie sie zuletzt aus Teilen der SPD vorgeschlagen worden war, lehnte Benner ab: „Dadurch würde nur ein Strohfeuer entfacht. Wir sind aber dafür, dass auch für Privatleute wieder die Förderung beim Kauf eines Elektroautos oder Plug-in-Hybrids aufgelegt wird.“ Der Zuschuss müsse dann aber sozial gestaffelt werden – und könnte dann schrittweise zurückgeführt werden.“ Auch ein ein soziales Leasing, ähnlich dem französischen Modell, ist in ihren Augen sinnvoll. „E-Mobilität muss bezahlbar werden“, sagte die Gewerkschafterin. Menschen müssten Lust auf E-Mobilität haben.