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Salzgitter: Ungewöhnliche Begegnung! Frau ist auf besonderer Mission

Bei einem Zwischenstopp bei der A39 in Salzgitter erzählt eine junge Frau von ihrem Alltag als frei reisende Handwerksgesellin.

Braunschweig
© Rudolf Karliczek

Das Braunschweiger Schloss - so bewegend ist seine Geschichte

Wir erzählen die bewegende Geschichte des Braunschweiger Schlosses.

Ein Reporter berichtet News38 von einer ungewöhnlichen Begegnung auf der A39 bei Salzgitter.

Eigentlich wollte er seine Autoreifen nur mit neuer Luft versorgen. Doch dann traf er ausgerechnet hier eine Person mit einer ganz besonderen Geschichte, die sie durch ganz Deutschland bringt.

A39 bei Salzgitter: Unerwartete Begegnung

Was mit einem kurzen Stopp an der Tankstelle an der A39 bei Salzgitter begann, endete für einen News38-Reporter in einer unerwarteten Unterhaltung. Während er eigentlich nur neue Luft für seine Autoreifen an der Tankstelle am Hüttenblick besorgen wollte, sprach ihn eine Frau an – ob er denn in Richtung Göttingen unterwegs sei. Der Reporter musste die junge Wandergesellin, ausgestattet mit einem kunstvoll verzierten Wanderstock und traditioneller Trachtenkleidung, enttäuschen. Für ihn ging es nämlich nur bis nach Lebenstedt, erzählt er.

Dennoch setzen sie sich für einen Plausch zusammen. Ines, eine Freireisende Tischlerin aus Berlin, ist jetzt schon seit eineinhalb Jahren als Wandergesellin unterwegs. Damit ist sie ungefähr bei der Hälfte angelangt – mindestens weitere eineinhalb Jahre auf Wanderschaft liegen noch vor ihr. Sie zieht also durchs Lande, um ihrem Handwerk an den verschiedensten Orten auszuüben. „Ich habe schon aufm Schweinebauernhof gearbeitet, oder in einer Zimmerei in Freiburg, oder im Wagenbau ganz im Norden. Also von Rügen bis Freiburg und von Görlitz bis ins Saarland – eigentlich quer durchs Land“, erzählt Ines.

Braunschweig
Bei einem Zwischenstopp bei der A39 in Braunschweig erzählt eine junge Frau von ihrem Alltag als Freireisende Handwerksgesellin. Foto: Rudolf Karliczek

Gerade ist sie auf dem Weg nach Holzminden, in der Nähe von Göttingen, und sucht auf der Raststätte an der A39 bei Braunschweig eine Mitfahrgelegenheit. Dort feiert sie den Abschluss einer ihrer Gesellinnen. „Es ist immer eine Besonderheit, wenn wir auf Reisen gehen oder aufhören. Dann gibt’s halt ne Party und Rituale“, erklärt die Freireisende Handwerksgesellin. Im November steht dann Ines nächster Auftrag an: In Freiburg.

„Das war schon sehr schwierig“

Als frei reisende Handwerksgesellin möchte Ines sich weiterbilden und neue berufliche Erfahrungen sammeln. Aber auch die neuen Orte und Lebensrealitäten faszinieren sie, wie sie dem News38-Reporter verrät. Eine Station ihrer Reise ist Ines besonders schön in Erinnerung geblieben: „Am wohlsten habe ich mich auf einem Bauernhof in Sachsen gefühlt.“ Eigentlich waren sie und ein befreundeter Zimmermann nur auf der Suche nach einem Schlafplatz für die Nacht. „Doch dann sind wir fast zehn Monate geblieben“, so die Tischlerin. Dann schockt sie mit einer überraschenden Enthüllung.

„Wir dürfen kein Geld für Unterkunft und Transport ausgeben“, verrät Ines dem News38-Reporter. Sie bezahlt nur ihre Krankenkasse, ihr Essen und ihre Klamotten. Meistens bekommen Ines und ihre Mitgesellen von ihrem Arbeitgeber oder den hiesigen Vereinen und Kirchen Unterkünfte gestellt. Manchmal können sie auch bei denjenigen unterkommen, die sie per Anhalter mitnehmen. Doch so einfach ist es nicht immer.


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Ines schildert, dass ihr Dasein als frei reisende Tischlerin besonders in den dunklen, kalten Monaten hart ist. Mit einem Schaudern blickt sie auf ein Erlebnis zurück: „Da bin ich nachts in Osnabrück in so einem Keller gestrandet. Es hat tagelang nur geregnet, es waren Minusgrade und ich war allein. Das war schon sehr schwierig.“ Auch Handys sind für frei reisende Handwerksgesellen tabu. Mit ihrer Familie hält sie vor allem per Postkarten Kontakt.