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VW-Mitarbeiter weiter in Angst! „Theoretisch sind alle Werke bedroht“

Der VW-Betriebsrat kämpft weiter um jedes Werk und um jeden Job. Schaffen es beide Seiten, sich vor Weihnachten zu einigen?

VW-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo will Tausende Jobs retten.
© picture alliance/dpa

VW-Beben: Mitarbeiter müssen zittern – Konzern will zuschlagen

Was bisher undenkbar war, ist neue Realität bei VW. Die Konzernspitze denkt über Standort-Schließungen nach. Auch die Beschäftigungssicherung soll fallen. Eine Zeitenwende in Wolfsburg.

VW ist zum Sparen verdammt. Die Fronten scheinen verhärtet…

Fakt ist: Der Betriebsrat stemmt sich gegen Werksschließungen, will die Beschäftigungssicherung verlängern – und mehr Geld in der Tarifrunde.

VW: Hoffen auf ein Weihnachtswunder

Die VW-Betriebsratsspitze pocht in den Tarifgesprächen mit dem Wolfsburger Autobauer auf ein schnelles Ergebnis. „Wir hätten alle gerne eine Lösung rechtzeitig vor Weihnachten“, sagte der stellvertretende Gesamtbetriebsratsvorsitzende, Jürgen Mahnkopf, der „Mitbestimmen“-Zeitung des Betriebsrats. „Ob das gelingt, muss sich zeigen und ist nicht sicher.“

Im Raum stehen Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen. VW hatte Anfang September verkündet, bei der Kernmarke kräftig sparen zu müssen. „Werksschließungen und Massen-Entlassungen sind von Seiten des Vorstandes keine bloße Drohgebärde“, sagte die Gesamtbetriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo. „Wenn die könnten, wie sie wollten, würden die das machen!“

+++ VW: Kündigungen und Abmahnungen! Dieser Fehler kostet Mitarbeitern den Job +++

Auf die Frage, welches Werk von einer Schließung bedroht sei, sagte Cavallo: „Theoretisch alle VW-Werke – und theoretisch nicht nur eins.“ Der Vorstand habe bereits signalisiert, dass Werksschließungen sowohl in der Fahrzeugproduktion als auch im Komponentenbereich nicht ausgeschlossen werden können. Besonders brisant ist, dass dies sowohl die VW AG als auch ihre Tochter-Unternehmen betreffen könnte – quer durch Deutschland, von Nord nach Süd, Ost nach West.


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Doch abgesehen davon, dass dies kein Teil einer Lösung sein könne, seien Werksschließungen ohnehin nicht mit dem Betriebsrat zu machen, betonten Cavallo und Mahnkopf. Sollte der VW Vorstand tatsächlich eine Entscheidung in diese Richtung treffen, kündigte Mahnkopf „massivsten Widerstand an allen Fronten und auf allen Ebenen“ an. Eine solche Entscheidung würde nicht nur zu einem tiefen Vertrauensverlust führen, sondern den Konzern auch handlungsunfähig machen. Für den Betriebsrat stehe fest: Der einzige Weg aus der Krise führt über eine konsensuale Gesamtlösung, die gemeinsam mit der Arbeitnehmerseite erarbeitet wird.

VW-Betriebsrat optimistisch

Ein weiteres heißes Thema ist die Möglichkeit betriebsbedingter Kündigungen. Die wären ab Sommer 2025 möglich. Und das auch nur, wenn sich bis bis dahin keine Gesamtlösung findet. In einem solchen Fall seien Verhandlungen über einen Sozialplan notwendig, der die genauen Modalitäten regeln könne, sagte Cavallo. Sie zeigte sich jedoch optimistisch, dass es gar nicht so weit kommen wird. (mit dpa)