Veröffentlicht inHarz

Harz: Barbara will dem Himmel ganz nah sein – es ist ein Abschied für immer

Ein letzter Traum, der lange unerfüllt blieb, wird für eine schwerkranke Frau endlich wahr: Einmal dem Himmel ganz nah sein – und das im Harz.

Dem Himmel ganz nah sein - das hat sich ALS-Patientin Barbara so sehr gewünscht. Und auch, dass dabei Thomas an ihrer Seite ist. Die Beiden haben sich im Hospiz kennengelernt, sehen sich als Seelenverwandte.
© Der Wünschewagen Niedersachsen

Das ist der Harz

Erfahre mehr übers höchste Mittelgebirge im Norden

Es gibt Momente im Leben, die größer sind als Worte, die für einen Augenblick all das überstrahlen, was uns festhält – Sorgen, Ängste, Schmerz. Für eine schwerkranke Frau war es genau so ein Moment. Ein letzter großer Traum, der sie schon ihr halbes Leben begleitet hat, durfte endlich wahr werden – und das im Harz.

Der Wünschewagen Niedersachsen hat aus ihrer Sehnsucht Wirklichkeit gemacht. Doch es ist mehr als nur eine Geschichte über einen Flug. Es ist eine Geschichte über Mut, Freundschaft und die Magie des Augenblicks.

Harz: Herzenswunsch geht in Erfüllung

Barbara hat ihr Leben lang davon geträumt, in die Lüfte zu steigen. Einmal dem Himmel ganz nah sein, den geliebten Harz von oben sehen. Den Alltag, die Ängste und Sorgen weit unter sich lassen – doch immer kam etwas dazwischen. Die Zeit reichte nicht, das Geld fehlte. Jetzt, mit 70 Jahren und schwer erkrankt an ALS (Amyotrophe Lateralsklerose), schien dieser Traum nur noch unerreichbarer. Doch das Leben hat ihr noch einmal Flügel geschenkt. Genauer gesagt waren der ASB Wünschewagen Niedersachsen und das Hospiz-Zentrum Wolfenbüttel, wo Barbara inzwischen lebt. Dank ihnen durfte sie endlich ihren Herzenswunsch erleben – und sprichwörtlich über den Dingen schweben.

Der Wünschewagen Niedersachsen, der schwerstkranken Menschen letzte Herzenswünsche erfüllt, machte es möglich: Barbara durfte zusammen mit ihrem „Seelenverwandten“ Thomas, den sie im Hospiz kennengelernt hatte, zu einem besonderen Abenteuer aufbrechen. Thomas ist, 59 Jahre alt und leider an Krebs erkrankt, teilte die Sehnsucht nach dem „Noch-einmal-abheben“. Für beide war es eine Reise, die ihnen mehr bedeutete als nur einen Blick aus der Vogelperspektive: Es war ein Moment des Loslassens, des Friedens – ein letzter Flug, bevor das irdische Leben sich dem Ende neigt, schreibt der Wünschewagen bei Facebook.

Harz: Eine Reise in den Himmel

Als der „Brockenballon“ sanft vom Boden abhob und die Reisenden über die Wipfel des Harzvorlands schwebten, schien die Zeit stillzustehen. Die Sonne tauchte die Landschaft in goldenes Licht, der Himmel war weit und klar – und die Sorgen blieben am Boden zurück. Barbara und Thomas, Hand in Hand, strahlten in die Stille hinein. Nach der sanften Landung krönte Pilot Winfried Borchert die beiden Reisenden nach alter Tradition. Barbara kehrte als „Gräfin Barbara von Bad Harzburg, die über die Heimatstadt Geschwebte“ zurück ins Hospiz, während Thomas sich als „Graf Thomas, der mutige Himmelsstürmer“ feiern ließ. Das Strahlen in ihren Gesichtern verriet, dass diese Reise ihnen mehr geschenkt hatte, als sie je zu hoffen gewagt hatten: Ein Gefühl von Freiheit, von Frieden – und eine Erinnerung, die sie bis zum Ende tragen würde.

  • Heißluftballonfahrt im Harz
  • Heißluftballonfahrt im Harz

Mehr News:


Für das Wünschewagen-Team war es eine ganz besondere Fahrt: Die 500. erfüllte Herzenswunschreise seit Beginn des Projekts. Seit 2017 erfüllt der ASB in Niedersachsen schwerkranken Menschen in ihren letzten Tagen genau diese Träume – sei es ein Besuch am Meer, ein letzter Blick auf den heimischen Garten oder eine Fahrt in den Zoo. All das wird möglich gemacht durch die unermüdliche Arbeit und das Engagement der freiwilligen Helfer, die diese Fahrten mit Herz und Hingabe begleiten.

Du möchtest die Arbeit des Wünschewagen Niedersachsen unterstützen? Das kannst du auf vielfältige Weise tun. Ob du selbst Wunscherfüller wirst oder aber spendest. HIER findest du alle Infos.