Weihnachtsmärkte sind für viele der Inbegriff von Gemütlichkeit – auch in Niedersachsen. Doch was, wenn neben Glühwein und gebrannten Mandeln auch der Rauch von Cannabis die Luft erfüllt?
Diese Vorstellung wirft Fragen auf: Ist das erlaubt? Wird kontrolliert? Und wie gehen Städte damit um?
Niedersachsen: Joint statt Glühwein?
Weihnachtsmärkte sind ein Ort der Besinnlichkeit – Glühwein, gebrannte Mandeln und Lichterzauber ziehen jedes Jahr Millionen Menschen an. Jetzt gibt es eine klare Ansage aus Niedersachsen. Kiffen auf dem Weihnachtsmarkt ist verboten – auch wenn dafür keine zusätzlichen Kontrollen geplant sind. Ob in Hannover, Bremen oder Braunschweig – die Veranstalter und Städte setzen auf die bestehenden Gesetze. Diese verbieten den Konsum von Cannabis bereits an vielen öffentlichen Orten, darunter Spielplätze, Schulen und Fußgängerzonen zwischen 7 und 20 Uhr. Ebenso ist der Konsum „in unmittelbarer Gegenwart von Personen, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben“ verboten. Auf Weihnachtsmärkten, die oft in Fußgängerzonen liegen und viele Familien anziehen, gilt also ohnehin: Kein Platz für Joints.
In Hannover wird kein zusätzliches Verbot ausgesprochen, wie die Stadt erklärt. In der Nähe des Marktes befinde sich eine Kita, und abends seien Familien mit Kindern und Jugendlichen unterwegs. Für die Stadt reicht die aktuelle Gesetzeslage aus, um den Markt als „kifffreie Zone“ zu betrachten. Auch die Stadt Göttingen sieht das ähnlich.
Zwischen Festtagszauber und klaren Regeln
Obwohl keine speziellen „Cannabis-Streifen“ unterwegs sind, sind Sicherheitskonzepte vorgesehen, die Kontrollen versprechen. In Braunschweig kümmern sich private Sicherheitsdienste zusammen mit der Polizei und dem Ordnungsdienst um die Sicherheit. Auf dem Weihnachtsmarkt in Osnabrück ist der städtische Ordnungsaußendienst stark präsent. Sollte ein Verstoß entdeckt werden, werde sofort eingeschritten, erklärt ein Sprecher der Stadt. Einlass- oder Taschenkontrollen sind jedoch auf den meisten Weihnachtsmärkten nicht vorgesehen. Die freie Zugänglichkeit der Märkte mache dies schwer umsetzbar.
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Auch in Lüneburg wird der Weihnachtsmarkt durch Polizei, Ordnungsdienst und private Sicherheitskräfte geschützt. Diese konzentrieren sich jedoch vor allem auf die Zeit außerhalb der Öffnungszeiten, um Vandalismus oder Diebstahl zu verhindern. Taschenkontrollen finden nur in Einzelfällen statt. Wer also in Niedersachsen einen Weihnachtsmarkt besucht, sollte den Joint lieber zu Hause lassen. Die Kombination aus strengen gesetzlichen Regelungen und bestehenden Sicherheitsmaßnahmen macht klar: Kiffen zwischen Lebkuchen und Lichterglanz ist nicht willkommen. (mit dpa)