Der designierte US-Präsident Donald Trump könnte zum Problem für VW werden.
Zumindest dürfte seine neueste Ankündigung in Wolfsburg nicht besonders gut ankommen.
VW von Strafzöllen betroffen
Trump will direkt an seinem ersten Amtstag hohe Importzölle auf alle Waren aus Mexiko und Kanada sowie zusätzliche Zölle auf Waren aus China verhängen. Das werde er am 20. Januar als eine seiner ersten Anordnungen auf den Weg bringen, erklärte Trump auf der von ihm mitbegründeten Plattform Truth Social. Auf Waren aus Mexiko und Kanada sollen Zölle von 25 Prozent gelten. Damit wolle er gegen Einwanderung und Drogenhandel vorgehen.
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Das Problem für VW sind die Mexiko-Zölle. Denn Volkswagen baut in Mexiko seit über 50 Jahren Autos. Der Konzern hat eine Fabrik in Puebla und ein Motorenwerk in Guanajuato. Rund 15.000 Mitarbeiter hat VW in Mexiko. Auch die Konzern-Tochter Audi produziert ihren Q5 in Puebla. Viele der VW-Fahrzeuge gehen auf den US-Markt – oft zu Tiefpreisen. Zuletzt hatte Volkswagen auf der Auto Show in Las Vegas betont, dass der aktuelle Jetta aus mexikanischer Produktion mit aktuell unter 22.000 Dollar Verkaufspreis billiger geworden sei – trotz der Inflation. Mit den Trump-Zöllen wäre dieser Kampfreis wohl nicht mehr haltbar. VW ist aber nicht allein mit dem Trump-Problem, auch BMW und Mercedes sitzen in Mexiko. Genau wie etliche Zulieferer der Autobauer.
Trump hatte bereits im Wahlkampf weitreichende Zölle angekündigt. Zölle sind eine Art Zuschlag auf importierte Waren. Sie werden an der Grenze fällig, wenn ein Unternehmen oder ein Konsument in den USA das Produkt aus dem Ausland kauft. Trump argumentiert, dass seine Zollpolitik dazu führen werde, dass US-amerikanische Firmen wieder stärker in den USA produzierten. Das schaffe Arbeitsplätze. Es ist die klassische „America First“-Politik, die der Republikaner schon während seiner ersten Amtszeit verfolgt hat.
VW: Werden US-Autos teurer?
Experten gehen davon aus, dass diese Abschottungspolitik unweigerlich zu höheren Preisen führt. Denn viele Güter aus dem Ausland lassen sich gar nicht von heute auf morgen in den USA produzieren. Unternehmen sind also bei der Produktion weiter auf die Importe aus dem Ausland angewiesen – Einfuhrzölle erhöhen dann die Kosten für diese Güter. Die Fachleute erwarten, dass Unternehmen wie VW die Kosten einfach an die Kunden weitergeben.
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Immerhin macht Trump Kanada und Mexiko eine Tür auf. Die beiden Länder hätten die Macht, das Migranten- und Kriminalitäts-Problem zu lösen. „Wir fordern sie hiermit auf, ihre Macht zu nutzen, und solange sie das nicht tun, ist es an der Zeit, dass sie einen sehr hohen Preis zahlen“, erklärte Trump. (mit dpa)