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VW-Mitarbeiter bekommen hohen Besuch – es geht um ihre Jobs

Bei der nächsten VW-Betriebsversammlung in Wolfsburg hat sich ein Polit-Promi angekündigt. So oder so: Es dürfte voll werden.

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Das VW-Stammwerk in Wolfsburg – hier schlägt das Herz des Auto-Giganten

Das VW-Werk Wolfsburg ist das Stammwerk der Volkswagen AG und die größte zusammenhängende Autofabrik der Welt. Wir stellen sie Dir in diesem Video vor.

Es dürfte einmal mehr rappelvoll werden bei VW in Wolfsburg. In der Krise rücken die Mitarbeiter zusammen. Im mehrfachen Sinne.

Kommende Woche steht im VW-Stammwerk Wolfsburg die nächste Betriebsversammlung (BV) an. Auch ein prominenter Gast will vorbeikommen.

VW: Heil kommt nach Wolfsburg

Vom Betriebsrat hieß es, dass Bundesarbeitsminister Hubertus Heil am kommenden Mittwoch (4. Dezember) bei der BV in Halle 11 vorbeischauen will. Dabei werde er auch eine Rede halten. Genau wie Betriebsratschefin Daniela Cavallo und VW-Chef Oliver Blume. Er hält den Unternehmensbericht. Los geht die BV wie immer um 9.30 Uhr.

VW: Friedenspflicht endet

Die Betriebsversammlung findet kurz nach dem Ende der Friedenspflicht bei Volkswagen statt, die in der Nacht zum Sonntag ausläuft. Die IG Metall hat bereits angekündigt, dass es ab Anfang Dezember Warnstreiks geben soll. Konkrete Termine wurden bisher nicht genannt. In dem Tarifstreit um Lohnkürzungen, Stellenabbau und mögliche Werksschließungen will die Gewerkschaft damit den Druck auf VW erhöhen. Am 9. Dezember treffen beide Seiten zu ihrer vierten Verhandlungsrunde zusammen.

Rückblick: Bei der BV im September hatten sich mehr als 25.000 Menschen in und um Halle 11 versammelt. So viele, wie ins Braunschweiger Eintracht-Stadion passen. Und so viele, wie womöglich noch nie zuvor bei einer BV. Auch jetzt rechnet der Betriebsrat wieder mit einer vollen Hütte. Daher wird die BV auch wieder nach draußen auf die Mittelstraße übertragen. Wenn Halle 11 voll ist, können die VW-Mitarbeiter also stehend von draußen an der Versammlung teilnehmen. Auch das Betriebsrestaurant „Oase“ macht entsprechend auf.

+++ VW gibt Druck nach – und schüttelt umstrittenes Werk ab +++

Fakt ist: Der Besuch des Bundesarbeitsministers steht in einer turbulenten Zeit an. In Wolfsburg ringt die VW-Arbeitnehmerseite mit dem Konzernvorstand um einen Kompromiss im Haustarif. Während in Berlin die Ampel-Regierung zerbrach – und Neuwahlen anstehen. „Mit der Lage der Automobil-Industrie insgesamt, der Rolle Volkswagens in der Branche und der besonderen Geschichte der Mitbestimmung bei VW sowie den aktuellen arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Themen insgesamt stehen sicherlich genügend spannende Themenfelder bereit, zu denen sich der Bundesminister bei unserer Betriebsversammlung womöglich äußern könnte“, hieß es am Mittwoch (27. November) vom Betriebsrat.


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VW: Kein Wahlkampf im Werk

Gleichzeitig betont dessen Sprecher, dass es wichtig zu wissen ist, „dass sich die Politik nicht in Tarifverhandlungen einmischt. Das nennt sich Tarifautonomie. Wer also erwartet, dass sich Hubertus Heil in seiner Rede zu Details der Haustarifverhandlungen äußert, dürfte enttäuscht werden.“ Daniela Cavallo hatte Heil schon vor vielen Monaten eingeladen. Entsprechend groß ist die Freude jetzt: „Für unsere Belegschaft ist der Besuch des Bundesministers ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung – gerade jetzt in diesen turbulenten Zeiten. Ich bin gespannt auf seine Rede.“

Der SPD-Politiker Hubertus Heil ist gebürtiger Niedersachse (geboren 1972 in Hildesheim) und sein Wahlkreis umfasst Gebiete um Peine und Gifhorn – gewissermaßen VW-Land also. Mit vielen Pendlern. Daher kennt er sich bei Volkswagen bestens aus. Dass Politiker bei den VW- Betriebsversammlungen im Stammwerk zu Gast sind, ist nicht neu. Kanzler Olaf Scholz (SPD) war Anfang 2023 dabei. Auch Angela Merkel (CDU) besuchte VW. Im Jahr 2008 war das.


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Wichtig zu wissen: Wenn Wahlkampf ist, gelten für politische Besucher feste Regeln im Volkswagen-Konzern. Sinngemäß dürfen Inhaber staatlicher Ämter jederzeit – also auch im Bundestagswahlkampf – VW besuchen und in diesem Rahmen auch vor der Belegschaft auftreten.“ Allerdings sollte dann bei solchen Terminen der fachliche Anlass klar im Vordergrund stehen und nicht etwa Themen des Wahlkampfes“, hieß es vom Betriebsrat.