Hochspannung bei VW! Dem Krisen-Konzern droht interner Stress.
Geht die Gewerkschaft in die Vollen? Werden die VW-Mitarbeiter streiken?
VW: Warnstreiks sehr wahrscheinlich
In der Nacht zum Sonntag (1. Dezember) endet die Friedenspflicht. Ab 0.01 Uhr dürfen die Mitarbeiter streiken, wenn sie wollen. Es wäre das erste Mal seit sechs Jahren. Wer, wann und wo? All das bleibt bis dahin geheim. Es wird erwartet, dass sich der Betriebsrat und die IG Metall zeitnah dazu positionieren.
Möglich sind ab Sonntag dann erstmal befristete Warnstreiks. Dazu aufrufen müsste die IG Metall. Sonntags ist nicht allzu viel los im Konzern. Daher gelten als potentielle Streiktage nach News38-Infortmationen eher Montag und Dienstag (2. und 3. Dezember). Zunächst dürften die Warnstreiks nur ein oder zwei Stunden andauern. Längere Streiks, die sich auf den vom Konzern angekündigten Stellenabbau beziehen, sind dagegen erst ab dem 1. Januar 2025 erlaubt.
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Streiken dürfen potentiell alle VW-Mitarbeiter – auch, wenn sie nicht in der Gewerkschaft sind. Auch Führungskräfte. Selbst im Homeoffice können die Beschäftigten streiken: „Die Tätigkeit wird für die Dauer des Warnstreiks eingestellt und in mobiler Arbeit keine E-Mails beantwortet oder versendet“, schreibt die IG Metall. Das Streikrecht sei ein Grundrecht. „Niemand darf wegen der Teilnahme an einem Warnstreik benachteiligt oder gemaßregelt werden“, heißt es weiter. Weder müssen sich die Mitarbeiter laut Gewerkschaft beim Chef abmelden noch müssten sie die Streik-Zeit nacharbeiten. Allerdings dürfen sogenannte Notdienst-Mitarbeiter nicht am Warnstreik teilnehmen. Sie müssen laut VW den Betrieb aufrecht erhalten.
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Aber: VW muss die streikenden Mitarbeiter für die Zeit, in der sie im Warnstreik waren, nicht bezahlen. Bei einem Warnstreik muss jeder Teilnehmer den Verdienstausfall selbst tragen – was allerdings bei ein oder zwei Stunden nicht allzu sehr weh tun sollte. Das Geld aus der Streikkasse der Gewerkschaft fließt nur bei längeren Streiks, die aber nicht als Warnstreik gelten.
VW unter Druck
Die IG Metall trommelt im Vorfeld auf jeden Fall kräftig: „Wir wollten diese Auseinandersetzung nicht, aber: Wir sind vorbereitet auf den Arbeitskampf“, heißt es in einem Flugblatt an die Belegschaft. „Wie lange und hart der Konflikt gehen muss, das hat Volkswagen am Verhandlungstisch in der Hand – die Belegschaften von VW im ganzen Land sind streikbereit.“
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Ähnlich klingen auch die Worte des IG Metall-Bezirksleiters Thorsten Gröger. Der Verhandlungsführer sagt: „Drei Verhandlungen hatte VW die Chance, Werksschließungen und Massenentlassungen vom Tisch zu nehmen – doch das ist nicht passiert. Die entsprechende Antwort wird nun ab Anfang Dezember folgen: Es droht ein Arbeitskampf bei Volkswagen, wie es ihn lange nicht mehr gegeben hat!“