Es war ein bedeutender Tag in der Firmengeschichte von VW. Am Montag (2. Dezember) haben die Mitarbeiter des Wolfsburger Autobauers ihre Arbeit niedergelegt und für sichere Arbeitsplätze und Gehälter gekämpft.
Die IG Metall hatte dazu die Beschäftigten aufgefordert und zieht nun Bilanz.
VW-Mitarbeiter fahren die Krallen aus
Pünktlich zum Ende der Friedenspflicht haben am Montagvormittag zigtausende Beschäftigte in ganz Deutschland gestreikt. Die Arbeitnehmervertretung IG Metall erklärte in einer Mitteilung, dass in Niedersachsen die größte Warnstreikaktion im Wolfsburger Stammwerk stattgefunden hat. „Hier versammelten sich allein am Vormittag zehntausende VW-Beschäftigte für eine Kundgebung, bei der auch Daniela Cavallo sowie Thorsten Gröger sprachen.“
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Gröger sagte vor dem Markenhochhaus auf dem VW-Gelände: „Wer Werksschließungen und Kündigungswellen als einzigen potenziellen Ausweg präsentiert, zeigt nicht nur fehlende Kreativität, sondern auch fehlenden Mut, die Zukunft aktiv zu gestalten. Das ist die Bankrotterklärung einer ideenlosen Führung. Hier wird Ratlosigkeit als Strategie verkauft! Ein Vorstand, der Angst sät, wird keine Innovation ernten!“ Mit Blick auf den 9. Dezember, an dem die vierte Tarifverhandlung stattfinden solle, erklärte Gröger: „Volkswagen sollte diese Warnzeichen sehen. Zehntausende Beschäftigte gegen sich aufzubringen, führt nicht dazu, dass man die Zukunft positiv gestaltet. Werksschließungen, Massenentlassungen und die Giftliste müssen vom Tisch, ansonsten war das heute erst der Anfang!“
VW: Zigtausende im Streik-Modus
Daniela Cavallo erklärte vor den Streikenden: „Verantwortung für einen Verhandlungskompromiss gelingt immer nur, wenn sich beide Seiten aufeinander zu bewegen. Die Arbeitnehmerseite hat ihren ersten Schritt schon gemacht. Jetzt ist es am Vorstand, sich endlich zu bewegen! Dieser Erwartungshaltung haben heute zehntausende Kolleginnen und Kollegen bei den Warnstreiks Nachdruck verliehen. Jetzt blicken wir alle auf den 9. Dezember. Ich bin mir ziemlich sicher: Diese Verhandlungsrunde Anfang nächster Woche dürfte eine Weichenstellung bringen: Annäherung oder Eskalation?“
In ganz Deutschland legten die Beschäftigten von VW die Arbeit nieder. In Wolfsburg waren es 35.000 Menschen, in Kassel beteiligten sich 7.000 an dem Streik. Auch in Hannover, Braunschweig und Zwickau legten rund jeweils 5.000 Angestellte die Arbeit nieder, in Emden waren es 4.500. In Salzgitter gingen 3.500 Warnstreikende auf die Straße. In Chemnitz waren es 500 und in Dresden 150 Streikende.
Laut IG Metall-Angaben behalte sich die Gewerkschaft vor, auch in den kommenden Tagen zu weiteren Warnstreiks aufzurufen. Zusätzlich sind in den kommenden Tagen in den Volkswagen-Werken Betriebsversammlungen geplant.
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Die VW-Beschäftigten sind im Ausstand für ihre warnstreikfähige Forderung nach 7 Prozent mehr Entgelt und 170 Euro für die Auszubildenden. Zugleich hat die IG Metall im Rahmen ihres Zukunftsplans am Verhandlungstisch skizziert, wie eine Erhöhung in einen solidarischen Fonds erfolgen könnte und so zu einer Entlastung auf Arbeitskostenseite führen könnte – diesen Vorschlag wies Volkswagen ohne eigene Vorstellung zurück, hält aber im Gegenzug weiter an Rabiat-Vorhaben wie Werksschließungen und Massenentlassungen fest. Die nächste Tarifverhandlung findet am 9. Dezember in Wolfsburg statt.
Wie der Streik in Braunschweig abgelaufen ist, liest du hier.