Es ist ein einfacher und sehr frommer Wunsch. Noch einmal in den eigenen vier Wänden sein, das eigene Geschirr nutzen, die Bilder an den Wänden betrachten, die so vertrauten Gerüche aufsaugen.
Diesen Wunsch hat ein Mann aus Wolfsburg. Er will ein letztes Mal nach Hause.
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„Es ist noch gar nicht lange her, da hat Günter ein eigenständiges, selbstbestimmtes und erfülltes Leben geführt“, heißt es in einem Post des Wünschewagens Niedersachsen bei Facebook. Sein Glücksort: Eine gemütliche Penthousewohnung mit Blick über Wolfsburg. Hier lebte er nach dem Tod seiner Ehefrau mit seinem kleinen Westie, gönnte sich am Abend gern mal ein Gläschen Portwein. Er mochte es immer sehr, seine Dachterrasse zu pflegen und zu bepflanzen. Auch auf sich selbst achtete Günter immer sehr: Er sei stets „adrett“ gekleidet gewesen, heißt es in dem Beitrag.
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Vor wenigen Monaten dann der erschütternde Tag, der das Leben von Günter mit einem Schlag verändern sollte. Beim Gassi gehen brach der Mittachtziger zusammen. Passanten riefen sofort einen Krankenwagen. So nahm das Schicksal seinen Lauf. „Günter wird beatmungspflichtig, tracheotomiert“, heißt es in dem Posting.
Wolfsburger will nur noch einmal nach Hause
Günter kann plötzlich nur noch über eine Sprachkanüle kommunizieren. Statt in Wolfsburg lebt er seitdem in einer Intensivpflege-WG in Göttingen – weit weg von seinem zu Hause. Dort fühle er sich zwar wohl – trotzdem hat er noch einen Herzenswunsch: „Ein letztes Mal in die eigene Wohnung fahren. Ein paar persönliche Sachen mitnehmen. Adieu sagen.“
Dieser Wunsch soll Günter erfüllt werden. Gemeinsam mit den beiden Wunscherfüllern vom Wünschewagen Niedersachsen, Miriam und Christian, sowie Bezugspfleger Micha geht es auf die große Reise. Ausgesprochen gut gekleidet ist Günter, als es los geht – noch einmal zurück zu Altvertrautem. Er habe die lange Fahrt auf der Wünschewagen-Rolltrage genossen, heißt es in dem Bericht. Auch habe er keinen Sauerstoff gebraucht. Und das Wichtigste: Er sei voller Vorfreude gewesen.
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Mit dem Tragestuhl ging es schließlich in den neunten Stock. In den eigenen vier Wänden blätterte Günter in Fotoalben. Packte seine Lieblingslederjacke ein. Auch ein Bild seiner Frau und eines vom Hund wanderten in die Tasche. Günter schwelgt in Erinnerungen. Ist emotional. Noch ein letztes Gläschen Portwein an der Balkontür. Dann lässt er die Vergangenheit zurück und kehrt in seine WG zurück.
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