13 Stunden Pokern reichten nicht, um den Knoten bei VW platzen zu lassen.
Am Dienstag (17. Dezember) geht das Ringen um eine Lösung im Tarifstreit weiter…
VW: Marathon geht weiter
Die vielleicht entscheidende Verhandlungsrunde geht in den zweiten Tag. In Hannover wollen VW und IG Metall am Vormittag um 10 Uhr ihre am Montag begonnen Gespräche fortsetzen. Mit dem zweitägigen Gesprächsmarathon wollen sie versuchen, den Streit um Lohnkürzungen, Werkschließungen und Entlassungen doch noch vor Weihnachten beizulegen. Ob das gelingt, lassen beide Seiten offen.
VW: Um Mitternacht war Schluss
Rund 70 Vertreter des Unternehmens und der IG Metall waren am Montag in Hannover zu ihrer fünften Tarifrunde zusammenkommen, die gleich auf zwei Tage angesetzt wurde. Verhandelt wird mal in großer Runde, mal in kleinen Arbeitsgruppen. Am Abend kamen erstmals auch Markenchef Thomas Schäfer und Konzernpersonalvorstand Gunnar Kilian an den Verhandlungsort, wie Teilnehmer berichteten. Bisher hatten beide nicht selbst an den Tarifgesprächen teilgenommen, die seit September laufen.
Den ersten Verhandlungstag beendeten alle dann kurz nach Mitternacht nach 13 Stunden Gesprächen. Details über den Verlauf und den Stand der Dinge sickerten zunächst nicht aus dem schicken Verhandlungs-Hotel. Aber beide Seiten hatten zuvor den Wunsch geäußert, noch vor Weihnachten zu einer Einigung zu kommen. Für die wohl letzte Verhandlungsrunde vor Weihnachten wurden daher gleich zwei Tage angesetzt.
VW: Einigung vor Weihnachten?
„Wir dürfen keine Zeit mehr verstreichen lassen“, sagte VW-Verhandlungsführer Arne Meiswinkel zum Start der Gespräche. Betriebsratschefin Daniela Cavallo erklärte: „Wir wollen nicht in den Weihnachtsurlaub gehen mit dieser Unsicherheit, mit der Angst, ob es hier betriebsbedingte Kündigungen gibt, ob es Standortschließungen gibt.“
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Volkswagen fordert wegen der schwierigen Lage des Konzerns von den Mitarbeitern weiter eine Lohnkürzung von zehn Prozent und will zudem diverse Boni und Zulagen streichen. Auch Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen stehen weiter im Raum. Das Angebot der IG Metall, auf die Auszahlung einer Lohnerhöhung zu verzichten, hatte VW als nicht ausreichend zurückgewiesen.
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Die IG Metall verlangt dagegen den Erhalt aller Standorte und eine Beschäftigungsgarantie für die rund 130.000 Mitarbeiter. Dauerhafte Einschnitte in das Monatsentgelt lehnt sie ab. Das seien die „roten Linien“, die nicht überschritten werden dürften, sagte Gröger. Hier müsse sich VW bewegen, sonst werde es keinen Kompromiss geben.
Dieses Mal keine VW-Warnstreiks
Anders als bei der vorigen Tarifverhandlung vor einer Woche gibt es dieses Mal keine Arbeitsniederlegungen bei VW. Bereits zweimal hatte die IG Metall den Autokonzern seit Anfang Dezember mit flächendeckenden Warnstreiks überzogen, zuletzt parallel zur vierten Tarifrunde vor einer Woche. Laut Gewerkschaft beteiligten sich beide Male rund 100.000 Beschäftigte an neun Standorten.
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Anders als bei den vorigen Runden treffen sich beide Seiten dieses Mal nicht am VW-Sitz Wolfsburg, sondern in einem Hotel in Hannover. Wie lange die Gespräche dauern, ist nach Angaben der IG Metall nicht abzuschätzen. Sollte es bei dem Verhandlungsmarathon am Ende erneut keine Annäherung geben, so droht die Gewerkschaft bereits mit einer Ausweitung des Arbeitskampfs. 2025 drohe dann eine massive Eskalation, sagte Gröger. (dpa)