Es ist ein kleines Vorweihnachtswunder bei VW: Nach über 70 Stunden zermürbender Verhandlungen steht endlich das Ergebnis im Tarifstreit und die Mitarbeiter könnten kollektiv aufatmen. Klar, noch ist der Konzern-Kahn weit entfernt davon, in ruhigen Gewässern zu fahren, aber: Eine neue Beschäftigungssicherung bis 2030 und – vorerst – keine Werksschließungen sind Zugeständnisse, die zwischenzeitlich kaum noch jemand für möglich gehalten hätte.
Gleichzeitig müssen sich die Beschäftigten auf ein hartes Sparprogramm einstellen. Das Verbrenner-Aus in Wolfsburg ist perfekt, ein sozialverträglicher Abbau von mehr als 35.000 Stellen und eine Nullrunde in der Gehaltsfrage sind nur einige von den beschlossenen Maßnahmen im Kompromiss zwischen VW und IG Metall. Der Sparplan betrifft aber nicht nur die Mitarbeiter im Büro und an der Werksfront – auch in der Chefetage schlägt die Sparkeule zu. Darüber berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ am Montag (23. Dezember).
VW-Manger müssen auf Gehalt verzichten
Demnach umfasst der Sparplan bei VW auch deutliche Gehaltseinbußen im Management. Heißt: Etwa 4.000 Manager bekommen 2025 und 2026 zehn Prozent weniger Gehalt, wie die Zeitung berichtet. Das soll durch ein Absinken des Mai-Bonus erreicht werden. In den drei Jahren darauf soll das Gehalt dann um acht, sechs und fünf Prozent schrumpfen. 2030 soll der Verzicht auf Management-Ebene dann auslaufen.
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„Management und Vorstand müssen Teil der Lösung sein, das hat die Arbeitnehmerseite von Anfang an gefordert. Und so kommt es jetzt auch“, erklärten IG Metall und Betriebsrat auf Anfrage der Zeitung. Der Gehaltverzicht soll dem Bericht nach in einer Betriebsversammlung geregelt werden, die schon ausformuliert sein soll.
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Als VW das Sparkonzepts vorgestellt hatte, gab es zunächst keine Infos darüber, welche Einschnitte auf Manager zukommen. IG Metall und Betriebsrat erwarten jetzt auch von der obersten Chefetage Zugeständnisse. „Unsere Erwartungshaltung ist, dass sich der Verzicht des Vorstands noch einmal von dem des Managements abhebt.“ (mit afp)