Das Wochenende eignet sich perfekt für eine ausgiebige Wanderung im Harz. Mit einem Rucksack und ein wenig Proviant machen sich viele Menschen gerne auf den Weg in das Gebirge, um die Natur hautnah zu erleben.
Besonders im Winter unterschätzen manche von ihnen dabei aber viele Gefahren. Worauf Winterfreunde vor ihrer Wanderung in den Harz achten sollten, erfährst du hier.
Harz: Wo die Gefahr lauert
Eigentlich eignet sich die kalte Zeit im Januar perfekt für einen Spaziergang im Harz. Die Wälder und Wanderwege verwandeln sich in ein Winterwunderland und ziehen die Touristen von nah und fern an. Doch hinter den schneebedeckten Bäumen und eisigen Seen verbergen sich einige Gefahren, denn die Winterzeit bringt unberechenbares Wetter mit sich.
Das ist auch einer Wanderin aufgefallen, als sie am vergangenen Wochenende auf den Brocken gestiegen ist. „Das Wetter auf dem Brocken ist speziell – und das sollte jedem bewusst sein, der hoch wandert“, schreibt sie auf Facebook und ergänzt: „Unverständnis habe ich nur bei denen, die ihre Kleinkinder oder Hunde da hochzerren“. Auf starke und eisige Windböen seien diese vielleicht nicht vorbereitet.
Harz: Leichtsinn und schlechte Ausrüstung
Auch die Bergwacht im Harz hat in dieser Zeit viel zu tun. „Das Wetter ist in den letzten Tagen zunehmend schlechter geworden, was auch die Auswahl von Wanderzielen deutlich einschränkt“, schreibt ein Sprecher der Bergwacht auf News38-Anfrage.
Offenbar übernehmen sich einige Wanderer oder unterschätzen die Wetterbedingungen. Bei rund jedem dritten Einsatz werde die Bergwacht gerufen, um Patienten vom Berg zu retten – und das nur, weil sie sich aufgrund von Erschöpfung oder Leichtsinnigkeit verletzten. Schlechte Ausrüstung sei dabei keine Seltenheit.
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„Es sollte jedem klar sein, dass eine Wanderung in Turnschuhen bei vereisten Wegen lebensgefährlich ist. Zu diesen Einsätzen zählen wir auch solche aus Bergnot. Hierbei bemerken wir einen Anstieg an unverletzten Outdoor-Sportlern, die nicht eigenständig zurückkehren können“, erklärt der Bergwacht-Sprecher.
Neben der ungeeigneten Ausrüstung sollten Wanderer aber auch weitere Faktoren mit einbeziehen.
Harz: DIESE Gefahren lauern hier
Eine weitere Gefahr seien unberechenbare Wetter-Einflüsse. „Beispielsweise können Temperaturen (vor allem unter 0 Grad Celsius), extreme Windböen, Eis, Schnee, Regen eine Gefahr darstellen“, schreibt der Sprecher weiter. Um sich davor zu schützen, verweist die Bergwacht auf NINA-App, welche bei Unwetter entsprechende Warnungen auslöst. Dann sollte dringend auf eine Wanderung verzichtet werden.
Auf die anderen gängigeren Wetter-Apps allein ist laut Bergwacht nur eingeschränkt Verlass – vor allem für Touren im Mittel oder Hochgebirge. Auch von Apps wie zum Beispiel Komoot rät die Bergwacht ab und schreibt: „Hier können Wege verzeichnet sein, welche keine offiziellen Wanderwege sind und somit ein Betretungsverbot haben.“
Neben der Warnapp NINA empfiehlt die Bergwacht außerdem, einen Blick auf die Webcam des Brockens zu werfen. Auch der Deutsche Wetterdienst habe hier eine eigene Wetterstation. Wer gerne die Wandertour vorab plane, könne sich beim Deutschen Alpenverein informieren.
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Aber auch Planungsmuffel sollten hier vielleicht ihre Prinzipien überdenken, und früher mit der Planung anfangen als sonst. „Im Allgemeinen sollte das Wetter drei Tage vor einer Tour und am Tag der Tour mit allen Risiken betrachtet werden“, schreibt der Bergwacht-Sprecher und ergänzt, „dass ein Umkehren auf einer Wanderung immer zu empfehlen ist, wenn Zweifel an der Durchführbarkeit bestehen.“
Weil die Wetterlage aktuell eher eisig ist, wird von der Wanderung durch den Eckerlochstieg abgeraten. Dieser sei wegen Vereisung nur mit Grödeln oder Steigeisen passierbar.