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Tafel Salzgitter im Schockzustand! Jetzt muss alles ganz schnell gehen

Die Tafel Salzgitter steht vor einer Veränderung, die große Herausforderungen bedeutet. Das Team hofft jetzt auf Unterstützung.

Tafel Salzgitter: Susanne Rötger; Ida Naumov; Schäfgen Horst; Marianne Volkmann
© Rudolf Karliczek

Die Stadt Salzgitter – alles andere als „Salzghetto“

In diesem Video erfährst du alles Wissenswertes über die Stadt Salzgitter.

Die Tafel Salzgitter versorgt wöchentlich mehrere tausend Menschen. Jetzt steht bei dem Verein allerdings eine Veränderung an, der ihn vor große Herausforderungen stellt.

Das Team hofft dabei auf Unterstützung. Nur so kann die Tafel Salzgitter so weiterarbeiten, wie es bisher immer geschehen ist.

Tafel Salzgitter muss umziehen

Eigentlich hatte die Tafel Salzgitter im Söhlekamp 1 bisher einen idealen Standort. Das Team versorgt hier jede Woche um die 3.000 Menschen mit Lebensmitteln, darunter Senioren und von Armut betroffene Familien mit Kindern. Doch nun wurde dem Verein zum 30. November gekündigt. Die Eigentümer wollen die Immobilie verkaufen. Wohin die Tafel dann zieht, lässt noch viele Fragezeichen offen.

Steppke Ruth gibt Ware aus
Steppke Ruth gehört zum Team der Tafel Salzgitter. Auch die Warenausgabe gehört zu ihren Aufgaben. Foto: Rudolf Karliczek

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In die Pläne haben die derzeitigen Eigentümer die Tafel sofort einbezogen, erzählt Susanne Röttger, Mitarbeiterin der Salzgitter Tafel, einem News38-Reporter. Dass sie umziehen müssen, kommt für den Verein deshalb nicht überraschend. „Es ist für uns zwar traurig und schade, dass wir die Räumlichkeiten verlassen müssen, aber es ist kein Schock“, erzählt sie. Trotzdem stellt der Umzug die Tafel vor eine große Herausforderung.

Tafel Salzgitter: Susanne Rötger; Ida Naumov; Schäfgen Horst; Marianne Volkmann
Susanne Rötger, Ida Naumov, Schäfgen Horst und Marianne Volkmann von der Tafel Salzgitter hoffen auf Unterstützung bei der Suche nach einer neuen Immobilie. Foto: Rudolf Karliczek

Suche nach neuer Unterkunft läuft auf Hochtouren

In der Tafel Salzgitter werden hauptsächlich Lebensmittel an bedürftige Personen ausgegeben. Aber auch eine Kleiderkammer findet man in den Räumlichkeiten und Veranstaltungen für Bedürftige finden hier statt. Im Söhlekamp 1 hat die Tafel auf knapp 1.000 Quadratmetern eine große Halle für die Fahrzeuge, die zur Abholung der Lebensmittel genutzt werden, eine Waschanlage für die Lebensmittelkisten, Waschmaschinen, Wasch- und Kühlräume, eine Küche, eine Halle für die Ausgabe, ein Anmeldebereich und ein Aufenthaltsraum für die Belegschaft und Ehrenamtlichen. Für all das braucht es genügend Platz. „Wir brauchen eine große Fläche, ähnlich wie diese, obwohl uns klar ist, dass das schwierig zu finden ist“, erzählt Susanne Röttger.

„Zur Not müssen wir uns verkleinern, aber wir wollen natürlich weiterhin 3.000 Menschen versorgen können“, sagt sie. Denn wenn der Tafel weniger Platz zur Verfügung steht, bedeutet das auch, dass weniger Menschen versorgt und beschäftigt werden können. Mindestens 700 Quadratmeter wünscht sich der Verein in der neuen Immobilie. Davon finden sich ohnehin nicht viele mit einer guten Anbindung zu öffentlichen Verkehrsmitteln. Dazu kommt außerdem die Finanzierung. „Wir haben jetzt schon festgestellt, dass die Preise, die für Immobilien aufgerufen werden, für uns als Tafel sehr unrealistisch sind und wir deshalb wahrscheinlich große Probleme bekommen werden, in Salzgitter unterzukommen“, erzählt Susanne Röttger weiter.

Tafel baut auf Unterstützung von Menschen aus der Umgebung

Der Verein finanziert sich über Mitgliedsbeiträge, Spenden und Kostenanteile der Kundschaft, die für den Einkauf bei der Tafel übernommen werden müssen. Seit zwei Jahren bekommt die Tafel einen monatlichen Zuschuss der Stadt Salzgitter. Den soll es auch in den kommenden zwei Jahren wieder geben. Wie hoch die Summe ausfällt, steht allerdings nicht im Vorfeld fest. „Das große Problem für uns ist, dass wir keine große, verlässliche monatliche Einnahme haben, die wir fest einplanen können“, erklärt Susanne Röttger.


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Eine große Investition für einen neuen Standort kann sich die Tafel Salzgitter deshalb nicht leisten. „Wir bräuchten einen Vermieter, der vielleicht auch ein Herz für die Tafel hat und uns im Preis entgegenkommen kann“, so Susanne Röttger. Bisher hat die Tafel den noch nicht gefunden. Bei der Suche hofft der Verein nun auch auf Unterstützung von Menschen aus der Umgebung, die von geeigneten Immobilien wissen, die die Mitarbeitenden bei ihrer Suche noch nicht entdeckt haben. „Wir bauen ganz stark darauf, dass es uns gelingen wird, eine Immobilie zu finden, um den Betrieb der Tafel fortsetzen zu können. Alles andere wäre eine Katastrophe“, sagt Susanne Röttger.