Im Harz gehen viele Menschen gerne wandern. Der weite Blick auf das Mittelgebirge und die schöne Natur lockt sie an.
Ein Thema allerdings zerstört die kleine Idylle, auf die sich die Menschen so freuen. Auch der Nationalpark Harz sieht dieses Thema als problematisch an.
Harz: Unwissende Wanderer
Bei gutem Wetter fahren besonders viele Menschen gerne in den Harz, um dem Alltagsstress zu entfliehen und einfach mal abzuschalten. Gerne werden für die Wanderungen Brote geschmiert und sich mit ausreichend Proviant versorgt. So kann die Wanderung mit ausreichend Energie angetreten werden. Einen kleinen Haken gibt es bei der Sache allerdings.
Viele Wanderer wissen offenbar nicht, wohin sie die restlichen Verpackungen entsorgen sollen, und so landet viel Müll in der Natur. Der Nationalpark hat beim Thema Vermüllung eine Zunahme festgestellt. „Besonders gravierend zeigt sich das Problem entlang von stark frequentierten Wanderwegen und an den Parkplätzen. Flaschen, Dosen, Zigarettenstummel, Plastikverpackungen und sogar Windeln landen im Wald“, schreibt ein Sprecher des Nationalparks auf Anfrage von News38. „Eine weitere Unsitte ist es, dass Hundebesitzer volle Kotbeutel an Äste und in Büsche entlang des Weges hängen oder auch einfach am Boden liegen lassen.“
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Die Unwissenheit vieler Wanderer bezüglich des Ausmaßes der Müllentsorgung ist für den Nationalpark ein echtes Problem. „Vielen Menschen, die ihren Abfall achtlos in die Natur werfen, ist vermutlich gar nicht bewusst, welchen Schaden sie damit anrichten und welche Folgen ihr rücksichtsloses Handeln hat“, so der Sprecher.
Harz: Dieser Müll ist besonders schädlich
Selbst weggeworfene Bananenschalen stellen ein Problem dar. Diese brauchen etwa drei Monate, bis sie am Waldboden komplett verrottet sind. Zigarettenkippen, die gerne von Rauchern achtlos auf den Boden geworfen werden, brauchen laut dem Sprecher ganze 60 Jahre, um zu verrotten. Ein einziger Zigarettenstummel kann offenbar bis zu 40 Liter Wasser verschmutzen, weil er etwa 4.000 Chemikalien enthält. „Dabei muss man auch bedenken, dass der Harz das größte Trinkwassereinzugsgebiet Deutschlands ist“, so der Sprecher.
Das ist auch schädlich für den Menschen. Laut dem Nationalpark gelangen all die Schadstoffe, die bei der Zersetzung von Müll freigesetzt werden, in den Boden, ins Wasser und in die Nahrungsketten. So kommen sie letztendlich wieder zu den Menschen zurück. Die Zersetzung von Blechdosen dauert laut der Sprecherin circa 150 Jahre, bei Plastikverpackungen sogar 500 Jahre. So lange werden die Schadstoffe im Harz freigesetzt.
Harz: So kann geholfen werden
So mancher Wanderer macht sich im Nationalpark auf die Suche nach einem Mülleimer, aber vergeblich, denn dort sind keine aufgestellt. Das hat aber einen guten Grund: „Wir werden oft gefragt, warum es im Nationalpark keine Mülleimer gibt. Das dient dem Schutz der Wildtiere: Die Tiere würden diese als Nahrungsquelle betrachten und so einer Gefahr ausgesetzt“, erklärt der Nationalpark-Sprecher.
Um der Vermüllung entgegenzuwirken, sammeln Ranger des Parks regelmäßig Abfall entlang der Wege ein. Dabei bekommen sie auch viel freiwillige Unterstützung. Im Jahr kommen sie dabei auf etwa 1.000 Säcke Müll. Das sei laut dem Sprecher „eine echte Sisyphusarbeit.“ Um die Menschen zu entlasten, appelliert der Nationalpark an alle Besucher, ihren mitgebrachten Müll auch wieder mit nach Hause zu nehmen.
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„Leider scheint unser heutiger Zeitgeist nach wie vor von einer Wegwerfkultur geprägt zu sein und viele Menschen verhalten sich rücksichtslos und denken nicht über die Folgen ihres Handelns nach“, so der Sprecher. Im Rahmen von verschiedenen Aktionen, wie der „No-Trash-Aktion“, können sich Naturliebhaber gerne engagieren und mithelfen, den Park vom Müll zu befreien. Alle weiteren Informationen zu der Aktion findest du >>>HIER<<<.