Veröffentlicht inPolitik

Merz-Satz im Bundestag sorgt für Aufschrei – brisante Statistik soll ihn stützen

Friedrich Merz löste im Bundestag ein großes Raunen mit einem brisanten Satz aus. Jetzt soll eine Statistik ihn stützen.

Bei diesem Satz von Friedrich Merz geht ein Raunen durch den Bundestag.
© IMAGO / Political-Moments

Proteste nach Unionsvotum mit der AfD: Das sagen Demonstranten

Nach der Abstimmung mit der AfD haben tausende Demonstranten vor der CDU-Zentrale, dem Konrad Adenauer-Haus, in Berlin protestiert. Wir haben mit einigen von ihnen gesprochen.

Die CDU/CSU will ihr umstrittenes Gesetz zur Migrationspolitik nicht zurückziehen. Wie bereits am Mittwoch (29. Januar) könnte die Abstimmung mithilfe der AfD eine Mehrheit finden. Im Bundestag wird deshalb schon heftig diskutiert. Unionschef Friedrich Merz fiel bei der Aussage mit einem brisanten Satz auf, der für ein Raunen bei vielen Abgeordnete auslöste.

++ Alle Infos in unserem Ticker: Liveticker zu Migrationsgesetz: Showdown im Asyl-Streit – „Tor zur Hölle schließen“ ++

Merz mit brisantem Satz

Die Debatte um das umstrittene Asyl-Gesetz, oder auch „Zustrombegrenzungsgesetz“, ist in vollem Gange. Auch Friedrich Merz beteiligte sich mit seiner Rede an den hitzigen Wortgefechten. Er sagte im Bundestag, die Menschen würden sich sorgen und hätten Angst, auch wegen der jüngsten Gewalt in Magdeburg und Aschaffenburg. Aber auch vor „täglich stattfindenden Gruppenvergewaltigungen aus dem Milieu der Asylbewerber heraus“. Daraufhin folgten Buh-Rufe aus den Reihen der Abgeordneten.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Instagram der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Auch im Internet wird die Aussage von Merz heiß diskutiert. Viele werfen dem CDU-Kanzlerkandidaten vor, hinsichtlich „täglicher Gruppenvergewaltigungen“ die Fakten zu verdrehen. Andere stützen sich auf eine polizeiliche Kriminalstatistik der Bundesregierung, die die Aussage des Unionspolitikers belegen soll.

Was sagt die Statistik aus?

Nach der Statistik wurden deutschlandweit im vergangenen Jahr 761 Gruppenvergewaltigungen registriert. Der Anteil der nicht-deutschen Tatverdächtigen lag bei knapp 50 Prozent, auch in den vorherigen Jahren. Die Statistik als Beweis für den Merz-Satz wird jedoch angezweifelt. Denn es handelt sich um ermittelte Tatverdächtige, nicht um verurteilte Täter.

Obendrauf kann es eine höhere Dunkelziffer geben, da nicht jedes Opfer zur Polizei geht. Gleichzeitig haben Gruppenvergewaltigungen aber üblicherweise eine höhere Anzeigerate, da sie zu den schwereren Formen von Sexualstraftaten zählen.


Mehr News:


Seitdem er einen Antrag zur Migrationspolitik mithilfe einer Mehrheit der teils rechtsextremen AfD in Kauf genommen hat, steht Merz massiv unter Druck. Sogar Altkanzlerin und Parteikollegin Angela Merkel bezeichnete sein Vorgehen als „falsch“. Am Mittwoch und Donnerstag hatten tausende Menschen vor der CDU-Zentrale in Berlin gegen die Zusammenarbeit mit der AfD protestiert.