Wer seinen Namen bei der ZDF-Satire „Heute Show“ hört, macht sich besser auf das Schlimmste gefasst. In den seltensten Fällen nehmen Moderator Oliver Welke und sein Team in ihrer Satire ein Blatt vor den Mund. Eine Firma aus Braunschweig kann davon jetzt ein Lied singen.
Sie wurde bei der „Heute Show“ zur unfreiwilligen Punchline eines Segments. Was war da los?
Braunschweiger Firma bei der „Heute Show“
In der Sendung vom Freitag (7. Februar) ging es auch um KI – im speziellen um die neue China-Konkurrenz „DeepSeek“. „Aus dem Nichts kommen die Chinesen mit ihrer KI-App, angeblich viel günstiger und effizienter als die amerikanische Konkurrenz“, erklärt Moderator Welke. „Natürlich absichtlich gelauncht wenige Tage, nachdem die USA großkotzig ihre KI-Offensive angekündigt haben.“
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Tatsächlich sorgte die App in der Techindustrie für ein riesiges beben. „DeepSeek“ hatte am Montag (27. Januar) sein R1-Modell veröffentlicht, das es mit den führenden US-Programmen wie „ChatGPT“ und „OpenAI“ aufnehmen können soll. Auf der Börse sorgte die Ankündigung für ein Unwetter – gerade auf den Tech- und KI-abhängigen Märkten.
Satire-Segment über Braunschweiger-Firma
In Deutschland spürte man davon recht wenig – auch weil KI im DAX so gut wie keine Rolle spielt. Das kann man positiv und negativ sehen. Es wirft aber auch die Frage auf, ob die Bundesrepublik in Sachen KI und Tech nicht von der internationalen Gemeinschaft abgehängt wird.
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Genau um diese Frage ging es in einem Satire-Interview mit „Dr. Dennis Knossalla“ (aka Alexis Kara). „Einem deutschen KI-Forscher, wie man an seinem weißen Kittel erkennen kann“, scherzte Welke. Und genau dieser brachte an vorderster Front eine Firma aus Braunschweig als Beispiel mit. Gut weggekommen ist sie bei der Satire nicht.
„Das ist genial“
„Eine Firma aus Braunschweig hat jetzt – und das ist kein Witz – ein Faxgerät entwickelt, das mit ‚ChatGPT‘ kommunizieren kann“, so der „KI-Forscher“. „Man schickt denen ein Fax, die scannen die Dokumente ein, schicken das eingescannte an die Inhaltserkennung von ‚ChatGPT‘ und dann kriegt der Kunde die Antwort wieder per Fax“, erklärt der Komiker das Produkt und kommentiert zynisch: „Das ist genial!“
Bei dem Unternehmen handelt es sich um „simple-fax.de“, das verschiedene Online-Fax-Produkte anbietet. Hauptsächlich richtet sich das Angebot an Kunden, die selbst kein Fax-Gerät haben, aber Faxe verschicken müssen – zum Beispiel an Behörden. Bei der „Fax-KI“ handelt es sich nach Unternehmensangaben um „ein Experiment“, das daneben auch vollkommen kostenlos angeboten wird. Es fallen lediglich die Gebühren für die Faxübertragung an.
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In der „Heute Show“ wird vor allem der letzte Umstand natürlich nicht erwähnt. Aber hey, für einen Witz reicht das ja. Ob man ihn lustig findet oder nicht, muss jeder für sich entscheiden. (mit dpa)