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Niedersachsen: Todkranke macht ihre (vor)letzte Reise – „Wir sind ja nicht zum Spaß hier“

Ute aus Niedersachsen liegt im Sterben – und sie hat einen letzten Wunsch. Dank ehrenamtlicher Helfer, wird ihr dieser erfüllt.

Die todkranke Ute hat es noch mal bis nach Grömitz geschafft.
© ASB-Wünschewagen Niedersachsen

Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Der Tod ist genauso mit dem Leben verbunden wie die Geburt. Doch am Ende zählt nur, welche wertvollen Erinnerungen man gesammelt hat. Hier kommen die ehrenamtlichen Helfer des ASB Wünschewagen Niedersachsen ins Spiel.

Denn manche Menschen haben einen letzten Wunsch, den sie sich vor ihrem Abschied aus dieser Welt noch erfüllen möchten. Doch wenn die Zeit knapp und der Körper schwächer wird, braucht es Unterstützung. Das gemeinnützige Projekt „ASB Wünschewagen Niedersachsen“ macht es möglich – auch für Ute, die schwer an Krebs erkrankt ist. Für sie soll es noch einmal nach Grömitz an die See gehen.

Niedersachsen: Der Morgen startet ungewiss

Am Morgen sieht es noch nicht danach aus, als könne Ute aus dem Landkreis Celle die Fahrt antreten. Ihre schwere Diagnose liegt erst zwei Wochen zurück, seit einer Woche ist sie in der Klinik. Ihre Kraft schwindet zunehmend und am nächsten Tag soll es für sie schon ins Hospiz gehen. Doch kaum macht sie es sich auf der Rolltrage im Wünschewagen bequem, entspannt sie sich und schläft tief ein. Ihr Körper scheint neue Energie zu sammeln für den Tag, der ihr bevorsteht. So berichten es die Wünschewagen-Mitarbeiter auf Facebook.

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In Grömitz angekommen, wartet bereits ihre Familie auf sie. Ihre Töchter, deren Partner und ihre Enkel sind da. Die Wiedersehensfreude ist groß, es wird gelacht und geredet. Ute weiß genau, was sie will: „Ich will auf die Seebrücke.“ Trotz des stürmischen Wetters wird ihr Wunsch erfüllt. An der Spitze der Brücke genießt sie den weiten Blick auf das Meer und die frische Brise.

Niedersachsen: Ereignisreicher Tag an der Küste

Nach dem Spaziergang hat Ute noch einen Wunsch: Ein gemeinsames Essen mit ihrer Familie. „Jetzt gehen wir essen. Und keine Diskussion – ihr seid alle eingeladen“, verkündet sie – und die Gruppe kehrt im Restaurant „Klabautermann“ ein. Die Stimmung ist herzlich, während Ute sich ausruht. Als ihre Kraft nachlässt, erhält sie Sauerstoff, was ihr neue Energie gibt. Genug, um noch einmal an die Promenade zu fahren. Mit einem Lächeln sagt sie: „Wir sind ja schließlich nicht zum Spaß hier.“

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Sie lässt sich bis zum Wasser bringen, verweilt ein letztes Mal in der Meeresluft. Es ist der Moment des Abschieds. Danach beginnt die Heimreise. Auf dem Rückweg schläft Ute ein. Doch als sie sich ihrem Zuhause nähert, wird sie noch einmal wach. Ihr letzter Wunsch an diesem Tag: Ein letztes Mal auf eigenen Beinen in ihr Haus gehen. Sie tritt ein, verweilt einen Moment in ihrem Schlafzimmer – und verlässt das Haus auf eigenen Füßen.

  • Die todkranke Ute hat es noch mal bis nach Grömitz geschafft.
  • Ute mit ihrer Familie und dem Team des ASB Wünschewagen Niedersachsen.
  • Die Wunscherfüller Basti und Julia waren immer an ihrer Seite.
  • Na klar: Auf der Seebrücke ging dann für alle die Sonne auf!

Facebook-Nutzer sind gerührt

In den Kommentaren zum Facebook-Beitrag des „ASB Wünschewagen Niedersachsen“ zeigen sich die User gerührt. „Ihr habt wieder einen Menschen glücklich gemacht“, schreibt ein Nutzer begeistert. Eine andere Frau meint: „Danke euch allen, ihr habt wieder einen kranken Menschen einen Tag voller Freude und etwas Kraft gegeben. Danke, dass es euch gibt“. Der Respekt und die Bewunderung für die Helfer sind groß, viele nennen sie „wundervolle Herzensmenschen“.


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Der „Wünschewagen Niedersachsen“ ermöglicht solch bewegende Momente für Sterbende, sie müssen für ihre letzten Reisen nichts zahlen. Doch sie sind auf Spenden angewiesen, um weiterhin Wünsche zu erfüllen. Wer mithelfen möchte, kann dies durch eine Spende tun:

  • ASB-Wünschewagen Niedersachsen
  • Sparkasse Hannover
  • IBAN: DE32 2505 0180 0910 5662 67
  • Verwendungszweck: Wunsch