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VW: Entscheidung um Werke gefallen – „Kommt reichlich spät“

VW steht vor großen Herausforderungen. Die Zukunft der Werke in Sachsen war lange ungewiss. Jetzt gibt es eine Zusicherung.

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© IMAGO/Uwe Meinhold

VW-Beben: Mitarbeiter müssen zittern – Konzern will zuschlagen

Was bisher undenkbar war, ist neue Realität bei VW. Die Konzernspitze denkt über Standort-Schließungen nach. Auch die Beschäftigungssicherung soll fallen. Eine Zeitenwende in Wolfsburg.

VW steht unter Druck. Der Umbruch in der Automobilbranche macht dem Konzern zu schaffen. Hohe Kosten, eine schleppende Nachfrage und technische Herausforderungen bremsen die Entwicklung. Die Konkurrenz aus China ist da längst weiter. Dieser Umstand sorgt trotz Einigung im Tarifstreit für Verunsicherung bei manchen Beschäftigten.

Gerade in Sachsen stehen Hunderte VW-Mitarbeitende vor der Ungewissheit (>>> Hier mehr lesen). Die Zukunft der Werke in Zwickau und Dresden war lange unklar. Am Dienstagnachmittag (11. Februar) trafen sich Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und seine Landesregierung mit der Konzernführung um Oliver Blume. Jetzt gibt es Entscheidung – zumindest so halb. Das berichtet die „Sächsische Zeitung“.

VW: Zusicherungen für Sachsen

Bei einem Treffen in Dresden hat die VW-Führung der sächsischen Landesregierung zugesichert, an der Automobilproduktion in Sachsen festzuhalten. Michael Kretschmer erklärte: „Wir sind uns einig: Diese eine Produktionslinie mit zwei Schichten wird es in den nächsten Jahren geben. Und da legen wir auch Wert darauf, dass die Zusage bleibt.“ Dabei betonte er, dass die Landesregierung keine Zweifel an dieser Vereinbarung zulassen werde, heißt es in der „Sächsischen Zeitung“.

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Allerdings wurde nicht darüber gesprochen, welche Modelle in Zukunft gefertigt werden. Für die Landesregierung sei es entscheidend, dass die Produktion insgesamt nicht infrage gestellt werde. Kretschmer betonte: „Das haben wir in aller Klarheit heute noch einmal zugesagt bekommen.“

VW trägt die Verantwortung

Die Landesregierung sieht VW in der Pflicht. Das Unternehmen habe einst vertraglich zugesichert, in Dresden Autos zu produzieren. Wirtschaftsminister Dirk Panter (SPD) und Ministerpräsident Kretschmer machten bei dem Gespräch deutlich, dass VW sich an diese Vereinbarung erinnern solle. Kretschmer betonte: „Volkswagen steht in der Verantwortung.“

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Trotz der Zusagen gibt es Unsicherheiten. Das Zwickauer Werk verliert in den kommenden Jahren wichtige Modelle. Zudem soll die Fertigung in der Gläsernen Manufaktur in Dresden zum Jahresende auslaufen. Die Gespräche zwischen der Landesregierung und VW sollen daher fortgesetzt werden.


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Die Opposition übt Kritik an dem Spitzentreffen: Franziska Schubert, Fraktionsvorsitzende der Grünen, kritisierte den Zeitpunkt des Treffens: „Grundsätzlich ist der Dialog gut. Ich finde ihn halt reichlich spät.“ Auch die AfD äußerte sich skeptisch. Der Abgeordnete Andreas Gerold warf dem Ministerpräsidenten vor, falschen Prioritäten zu setzen. Er warnte davor, dass Kretschmer das Treffen nutze, um Volkswagen „andere kluge Ratschläge zu erteilen“. Die Partei kritisiert insbesondere die politische Unterstützung für den Umstieg auf Elektromobilität.