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„Hart aber fair“-Gast mit brisanter Forderung: „Würde raten, dass die Politik mit AfD zusammenarbeitet“

„Zusammenarbeit mit der AfD!“ – Bürgermeisterin stellt brisante Forderung, während die Talkrunde fassungslos reagiert.

Nach der Bundestagswahl kochen die Emotionen hoch! Bei „Hart aber Fair“ gerät die Diskussion um die AfD-Wähler aus dem Ruder.
© IMAGO / Bernd Elmenthaler; IMAGO / NurPhoto

Bundestagswahl 2025: Die AfD wird zur neuen Macht in Ostdeutschland

Die AfD erzielt ihr bestes Bundestagswahlergebnis mit 20,2 Prozent. Besonders stark schneidet sie in Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ab. Welche Folgen hat das für die Opposition?

Am Abend nach der Bundestagswahl zeigte die ARD eine neue Folge von „Hart aber Fair“. Die Sendung befasste sich mit dem Thema „Wer wird Deutschland jetzt verändern?“, über das Moderator Louis Klamroth zusammen mit Gästen wie Wolfgang Schmidt (SPD), Philipp Amthor (CDU) und Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) diskutierte.

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Einen Gastauftritt hatte eine Bürgermeisterin aus dem thüringischen Ort Dillstädt. In dem Bundesland konnte vor allem die AfD abräumen. Sie holte 38,6 Prozent und liegt weit vor der CDU (18,6 Prozent). Die Werte sind in ihrem Dorf sogar noch höher.

„Hart aber Fair“-Eklat: Bürgermeisterin fordert Zusammenarbeit mit AfD

Die parteilose Liane Bach, Bürgermeisterin von Dillstädt, erklärt sich das so: „Die Bürger sind unzufrieden. Also mit der letzten Regierung total. Aber das fing schleichend an.“ Die Ostdeutschen hätten zwei Gesellschaftsformen erlebt und spürten nun etwas.


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Bach wendet sich an die Politiker, die bei Klamroth zu Gast sind: „Diese ganzen Kleinigkeiten. Man darf nichts mehr sagen. Wer sich über die AfD unterhält oder so, ist sofort ein Nazi. Also, das ist ganz schlimm, wie die Menschen da diffamiert werden.“

Weiter fährt die Kommunalpolitikerin fort: „Und ich würde der Politik raten, das habe ich von Anfang an gesagt, seit die AfD im Bundestag ist, dass die Politik zusammenarbeitet. Denn wenn man etwas ignoriert, wird es nur noch schlimmer.“

Die AfD sei demokratisch gewählt und bekomme ihr Geld vom deutschen Steuerzahler, „und dann möchte ich bitte auch, dass sie mit einbezogen werden in die Entscheidungen.“ Der Großteil der AfD-Angehörigen bei ihr in der Gegend sei nicht rechtsextrem, und deswegen könnten die Leute das nicht mehr hören.

Der anwesende Philipp Amthor entgegnet, auch an ihn seien solche Bedürfnisse herangetragen worden. „Das sind ganz normale Leute aus der Mitte der Gesellschaft, die die AfD wählen. Und deswegen mahne ich in der Auseinandersetzung mit der AfD immer zu einer Differenzierung zwischen den AfD-Funktionären, die unsere erklärten politischen Gegner sind. Die wollen das Gegenteil von einer liberalen, freiheitlichen Demokratie, die mäßigen sich nicht, sondern die radikalisieren sich immer weiter.“

Erstes Polit-Beben nach der Wahl

Der CDU-Politiker fährt fort: „Die sind unsere Gegner, mit denen arbeiten wir nicht zusammen. Die Wähler allerdings, die wollen in der Regel, dass Themen angesprochen werden, dass sich Dinge politisch verändern. Die sind keine Rechtsradikalen, und deswegen braucht es auch keine Brandmauer zwischen den Parteien und den Wählern der AfD, sondern einen Dialog darum und ein Zeichen, dass wir verstanden haben und die Probleme lösen.“

Sein Mitgast Andreas Audretsch (Grüne) entgegnet: „Um jeden Wähler zu kämpfen, halte ich für den richtigen Weg. Die Abgrenzung von Rechtsextremen – und da darf man diese Partei nicht verharmlosen, die ist vom Verfassungsschutz in Teilen so eingestuft worden – ist wichtig.“


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„Was man machen muss, ist, dass man auf der einen Seite die Debatten, die die AfD umtreiben, nicht immer weiter mitgeht. Das Beispiel Migration. Wenn wir ausrufen, dass Migration das Problem unseres Landes ist, dann wird man diese Debatte immer, immer weiter nach oben bringen.“