Zwar kann von einem echten „Boom“ in puncto E-Autos in Deutschland weiterhin keine Rede sein, dennoch geht die Kurve bei VW & Co. wieder leicht nach oben.
Ganz anders sieht das bei US-Konkurrent Tesla aus. Die Elektro-Schmiede von Trump-Freund Elon Musk erlebt auf dem deutschen Markt einen echten Erdrutsch.
VW & Co.: Hoffnungsschimmer?
Fakt ist einerseits: Die Neuzulassungen von Autos mit reinem Elektromotor haben im Februar erneut deutlich zugelegt. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg am Mittwoch (5. März) mitteilte, wurden rund 35.949 E-Fahrzeuge neu zugelassen und damit 30,8 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Fakt ist aber andererseits auch, dass das wohl „an dem sehr niedrigen Vorjahresniveau“ liegt, wie es vom Beratungsunternehmen EY hieß. Das Niveau der Neuzulassungen bei den E-Autos lag demnach im Bereich der Vormonate. Das auf den ersten Blick derzeit hohe Wachstumstempo bei Elektroautos erweise sich also bei näherem Hinsehen als Stagnation, sagte ein EY-Automarktexperte. Er sah noch „keine positive Trendwende“. „Von einem echten Hochlauf der Elektromobilität sind wir immer noch weit entfernt.“
Absacker für Elon
Ein Pionier verliert allerdings krachend Marktanteile: Im Februar wurden in Deutschland nur 1.429 Tesla-Fahrzeuge neu zugelassen. Das waren 76,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat!

Inwiefern das auch mit Tesla-Chef Elon Musk zu tun hat, ist spekulativ. Allerdings scheinen auch einige bisherige Tesla-Fahrer das Zusammenspiel mit US-Präsident Donald Trump und der Werbung für die AfD zu verübeln. Zuletzt verkaufte sich ein Anti-Musk-Aufkleber für Tesla-Fahrzeuge extrem gut: „I bought this before Elon went crazy“ war darauf zu lesen, also „Ich habe ihn gekauft, bevor Elon verrückt geworden ist“. Ein weiterer Grund für die Kauf-Zurückhaltung der Deutschen könnte aber auch sein, dass mögliche Kunden auf die Einführung des überarbeiteten Model Y warten.
VW hat die Nase vorn
Gucken wir noch auf die Gesamtzahlen im Februar: Insgesamt war der Neuwagenmarkt im Februar, wie schon im Januar, rückläufig. Mit 203.434 Pkw wurden 6,4 Prozent weniger Autos neu zugelassen als ein Jahr zuvor. Bei Benzinern gingen die Zulassungen um 26,2 Prozent zurück, bei Dieselfahrzeugen um 23,8 Prozent. Hybride und Plugin-Hybride legten hingegen zu. Hybridautos waren damit anteilsmäßig erneut die wichtigste Kategorie, gefolgt von Benzinern und E-Autos. Dieselfahrzeuge landeten erst dahinter auf Platz vier.
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Bei den Marken hatte wiederum VW nach Anteilen die Nase vorn und kam auf 20,2 Prozent. Die deutlichsten Zuwächse indes verbuchten laut KBA Ford mit einem Plus von 22,1 Prozent und VW-Tochter Audi mit 11,3 Prozent. Klar rückläufige Zulassungszahlen von deutschen Herstellern gab bei Smart mit Minus 76,7 Prozent – und auch bei VW-Tochter bei Porsche mit 45,3 Prozent. (dpa/vs/ck)