Nach dem Tod von Papst Franziskus stellt sich schnell die Frage nach einem Nachfolger. Für das Konklave werden bereits einige Namen heiß gehandelt. Da Franziskus als eher progressiver Papst galt, hoffen konservative Kreise nun auf eine Rückkehr zu traditionellen Werten. Auch Donald Trump dürfte das gefallen.
Besonders, weil viele Bischöfe in den Vereinigten Staaten, ähnlich wie der US-Präsident, gegen die vermeintlich „woke“ Agenda auftreten wollen.
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Nachfolger für Papst Franziskus
Papst Franziskus ist am Ostermontag im Alter von 88 Jahren gestorben. Die Tradition der katholischen Kirche sieht vor, dass etwa zwei bis drei Wochen nach der Beerdigung das Konklave einberufen wird, um einen neuen Papst zu wählen. Zu den aussichtsreichen Kandidaten zählen unter anderem Luis Antonio Tagle und Matteo Zuppi. Letzterer gilt als progressiv und steht in vielen Fragen für die Linie des verstorbenen Franziskus.
Die konservative Opposition dagegen drängt auf einen Kurswechsel zurück zu klassischen Werten. Einer ihrer bekanntesten Vertreter ist der 76-jährige US-Kardinal Raymond Burke. Er geriet immer wieder mit Franziskus aneinander, unter anderem wegen dessen angeblich „woker“ Haltung. Zudem kritisierte Burke die katholische Kirche als „zu feminisiert“.
Wie viel Macht hat Trump bei der Konklave?
Ein konservativer Papst käme auch Donald Trump entgegen. Das Verhältnis des US-Präsidenten zu Franziskus war angespannt, zuletzt wegen dessen Kritik an der US-Migrationspolitik. Franziskus hatte die massenhaften Abschiebungen in den USA als „große Krise“ bezeichnet und sich damit direkt an die amerikanischen Bischöfe gewandt.
Der Historiker Hubert Wolf hält es jedoch für unwahrscheinlich, dass Trump oder seine Unterstützer im Vatikan entscheidenden Einfluss auf die Wahl nehmen können. „Glücklicherweise ist seine Fraktion im Kardinalskollegium nicht groß genug, um die Wahl zu bestimmen“, sagte Wolf dem „Spiegel“. Der Historiker weiter: „Es gibt zwar einige Hardliner, doch der Katholizismus in den USA ist zwischen liberalen und fundamentalistischen Gruppen tief gespalten. Das schmälert ihren Einfluss zusätzlich.“
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Zudem gilt Burke eher als Galionsfigur der Konservativen und weniger als realistische Option für das Papstamt. Die Chancen auf einen konservativen Kurswechsel hängen stark von der Zusammensetzung des Kardinalskollegiums ab. Von den 138 wahlberechtigten Kardinälen wurden 110 von Papst Franziskus selbst ernannt. Das macht eine Rückkehr zu einem härteren Konservatismus unwahrscheinlich.