- Vorgabe: Jedes Jahr zwei Schulen mehr im Programm.
- Verwaltung soll bis Sommer Prioritätenliste vorlegen.
- Linke und CDU sehen Mängel im Detail.
Braunschweig.
Die Stadt soll mehr Tempo beim Ausbau der Ganztagsbetreuung von Grundschülern machen. Das sieht ein gemeinsamer Vorstoß von SPD und Grünen vor, den der Rat am Dienstag am Dienstagmittag mehrheitlich angenommen hat.
Derzeit bieten nur 16 der 39 Braunschweiger Grundschulen eine Betreuung auch in den Nachmittagsstunden an – innerhalb der vergangenen fünf Jahre sei nur eine einzige Einrichtung neu hinzugekommen, rügte Elke Flake (Grüne), die angesichts dieser Zahlen von einem „Bermudadreieck“ sprach: Ähnlich wie dort Schiffe oder Flugzeuge verschwinden, sei es im Braunschweiger „Bildungs-Bermudadreieck“ dem einerzeit gefassten Beschluss einer 60-prozentigen Betreuungsquote widerfahren.
Pro Jahr zwei neue Schulen im Programm
Nun setzen SPD und Grüne auf klare Vorgaben: Pro Jahr sollen jeweils zwei weitere Schulen ein Nachmittagsangebot einführen; bis August soll die Verwaltung eine Prioritätenliste und einen Umsetzungsplan für die ersten sechs Schulen vorbereiten und dem Rat unterbreiten. Hier das Tempo zu erhöhen, sei „ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Bildungslandschaft“, kommentierte SPD-Fraktionschef Christoph Bratmann.
Sowohl Linke als auch CDU sahen trotz ihrer grundsätzlichen Zustimmung aber Mängel im Detail des SPD/Grünen-Vorstoßes. Gisela Ohnesorge (Linke) sprach sogar von einem „Show-Antrag“ – schließlich sage das Papier nichts darüber aus, wie eine zusätzliche Ganztagsbetreuung finanziell und personell abgesichert sein soll.
Erst im Haushaltsplan 2018, so sieht es der vom Rat angenommene Entwurf vor, sollen beispielsweise die nötigen baulichen Erweiterungen berücksichtigt werden.