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#MeToo in der Fahrschule: Selbstverteidigungskurse geplant

#MeToo in der Fahrschule: Selbstverteidigungskurse geplant

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Nicht immer läuft die Fahrausbildung so korrekt ab wie in jener Szene - deshalb will die Fahrschulgemeinschaft Braunschweig künftig Selbstverteidigungskurse vermitteln (Symbolfoto). Foto: Armin Weigel/dpa

Braunschweig. 

Sexuelle Übergriffe

im Fahrschulauto – diese Vorwürfe gegen den Chef einer Braunschweiger Fahrschule führen jetzt zu ersten Konsequenzen. Die Fahrschulgemeinschaft Braunschweig (FGB) als Zusammenschluss mehrerer kleinerer Fahrschulen will künftig Selbstverteidigungskurse anbieten.

Man arbeite dabei mit Peter Graun vom Wing Chun-Zentrum Deutschland mit Sitz in Kissenbrück zusammen, kündigte FGB-Vorstandsmitglied Michael Tiedemann an. Am Samstag kommender Woche, 27. Oktober, soll’s zunächst ein Schnuppertraining für die in der Fahrschulgemeinschaft organisierten Lehrer geben. Ausgerüstet mit den dabei gesammelten Erfahrungen, wolle man dann Schüler auf die Möglichkeit solcher Kurse hinweisen.

Kurse einmal monatlich?

„Bei entsprechender Resonanz könnten durch uns vermittelte Kurse einmal im Monat stattfinden“, meint Tiedemann. Zwar fürchtet er nicht, dass FGB-Mitglieder gegenüber ihren Schülern übergriffig werden. „Aber es gibt ja auch ein Leben nach der Fahrschule.“

Techniken und Selbstbewusstsein

Außerdem wolle die Fahrschulgemeinschaft ein Zeichen dafür setzen, dass sich niemand Übergriffe gefallen lassen müsse. Selbstverteidigungs-Lehrer Peter Graun gibt seit langem Kurse in der Region; seinen Teilnehmern vermittelt er nicht nur Grund-Techniken, sondern will mit ihnen auch daran arbeiten, Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit zu stärken.

news38.de hatte vor zwei Wochen über schwere Vorwürfe gegen einen hiesigen Fahrlehrer berichtet; drei Frauen hatten unabhängig voneinander ihre schlimmen Erfahrungen während der Ausbildung geschildert. Der beschuldigte Ausbilder ist übrigens nicht Mitglied der FGB.