Braunschweig.
Erneut hat ein Flugzeug am Braunschweiger Himmel einige Blicke auf sich gezogen. Diesmal war es eine Maschine des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).
A320 dreht Runden über Braunschweig
Rund zwei Stunden lang drehte der A320 am wolkenlosen, blauen Himmel seine Runden. Der A320-ATRA ist das größte Flottenmitglied des DLR und gilt als „flexible Flugversuchsplattform“. Das DLR teilte news38.de mit, dass die Maschine am Donnerstagmittag für das Institut für Flugführung unterwegs war.
Demnach haben die Experten bei Sichtflug-Wetterbedingungen experimentelle, hochpräzise An- und Abflugverfahren durchgeführt und auch alternative Abflugverfahren getestet.
Es geht auch um Fluglärm
Ziel der Flugversuche war es laut DLR unter anderem, neue Flugprozeduren zu untersuchen, die einen Abflug und das Aufsteigen auf engem Raum ermöglichen. Solche neuen Prozeduren könnten in Zukunft beispielsweise dabei helfen, besser von Flugplätzen in Talkesseln zu starten oder Lärm über besiedelten Gebieten zu reduzieren.
Bei den neuen Abflugverfahren steigt das Flugzeug hochpräzise um einen festgelegten Punkt kreisend auf, bis es die benötigte Höhe erreicht hat, um etwa über eine Bergkette zu gelangen, und fliegt erst dann weiter.
Um die neu entwickelten Verfahren zu erproben, wurde eine spezielle Datenbank programmiert, die den Autopiloten und das Flight Management System (FMS) des DLR-Forschungsflugzeugs ATRA mit Daten versorgt haben.
Am Flughafen betreibt das DLR die Hochpräzisions-Navigationsanlage GBAS, die bei diesen Versuchen von der Experimentalausrüstung des ATRA genutzt wurde.
Manuell und mit den heute gängigen Verfahren ist es Piloten nicht möglich, die hier untersuchten präzisen Kreisbahnen zu fliegen.
Freitag neuer DLR-Forschungsflug
Die Wissenschaftler ziehen ein positives Fazit des Tages. Schon am morgigen Freitag soll der A320-ATRA dann wieder abheben; dann geht es um Parameter-Vermessung.
TuiFly-Flugzeug macht Übungsflüge
Erst vor einer Woche hatte ein Flieger in der Luft viele Fragezeichen bei den Braunschweigern am Boden hinterlassen. Ein Pilot hatte 15 Übungsflüge mit einer Boeing 737 von TuiFly gemacht – inklusive „Touch and Go“. (ck)
news38.de hatte zunächst berichtet, dass auch mögliche Gefahrensituationen simuliert wurden. Dies war leider ein Missverständnis.