Braunschweig.
Bossesetzt auf Gesellschaftskritik – zumindest ab und an. Das hat er im Staatstheater Braunschweig wieder einmal unter Beweis gestellt.
Wer Bosse kennt, der weiß: In seinen Texten geht es um Lebensthemen. Liebe, Freundschaft, Einsamkeit, Endlichkeit und all die Momente, in denen man das Leben genießen und feiern sollte. Doch mit seiner neuen Platte hat der Sänger unter Beweis gestellt, dass er auch so richtig politisch kann. Und, dass er aus seiner Meinung keinen Hehl macht. Deshalb kamen gesellschaftskritische Themen auch bei seinem Konzert im Staatstheater Braunschweig auf den Tisch beziehungsweise auf die Bühne.
Bosse in Braunschweig: Tickets binnen Minuten ausverkauft
Axel Bosse ist auf musikalischem Heimatbesuch. Dass ihm das gefällt, merkt man ihm bei seinem Konzert am Mittwochabend im Staatstheater sichtlich an. Mit seinem Braunschweiger Publikum kann er über Dinge plaudern, die hier jeder kennt. Das „Café Haertle“ zum Beispiel, oder die Wegwarte in Lucklum. Es ist der zweite Abend in Folge, an dem der 41-Jährige auf der Bühne des Staatstheaters steht.
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Das ist Musiker Bosse:
- Songwriter, Gitarrist, Sänger
- geboren am 22. Februar 1980 in Braunschweig
- aufgewachsen in Hemkenrode im Landkreis Wolfenbüttel
- verheiratet mit der Schauspielerin Ayse Bosse
- lebt in Hamburg
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Geplant waren die Konzerte schon lange. Gebangt wurde ebenso lang, wegen Corona. Umso größer ist die Freude bei Veranstalter und Bosse gleichermaßen, dass die Konzerte stattfinden können. Rein kommen nur Besucher, die getestet sind – unabhängig davon, ob genesen, geimpft oder nicht. Im Großen Saal ist es voll. Kein Wunder, die Tickets waren am Vorverkaufstag binnen weniger Minuten weg.
Schon vom ersten Song an hat der 41-Jährige sein Publikum im Griff. Sitzen will da niemand mehr. Besonders praktisch: Zwischen den Sitzgruppen sind immer zwei Plätze frei. Heißt, genug Platz zum Tanzen ist da. Und das ist bei Bosse-Konzerten definitiv Programm. Einfach ein bisschen das Leben feiern mit Songs wie „So oder so“, „Schönste Zeit“ oder der letzte Tanz“.
Bosse mit klarer Meinung zu AfD
Aber Bosse kann auch anders, hat sich weiterentwickelt. Das wird deutlich, als er den Song „Sommer“ von seiner neuen Platte anteasert. „Ich hab die ganzen letzten Jahre in jedem Song immer alles gewollt“, erinnert sich der 41-Jährige. Ein Beispiel dafür sei das Lied „Süchtig“ von seinem letzten Album „Alles ist jetzt“.
„Es musste auf jeden Fall so sein, dass zwei Verliebte Picknick machen am See, aber ganz am Ende musste auf jeden Fall die Frau noch das AfD-Plakat zerreißen“, erzählt Bosse und setzt nach: „was tiptop ist“. Bosse macht keinen Hehl aus seiner Meinung zur AfD – das hat er bereits vor zwei Jahren bei der Demo gegen den AfD-Bundesparteitag in Braunschweig zum Ausdruck gebracht. Damals spielte er bei der Kundgebung auf dem Schlossplatz ein kleines Konzert.
Bosse setzt auf musikalische Gesellschaftskritik
Heute sei das jedenfalls anders mit seinen Liedern. Wenn er Lust hat, über zwei Menschen zu schreiben, die einen tollen Roadtrip machen oder eine gute Zeit zusammen haben, dann bleibe er genau in dieser Szenerie. Für seine Gesellschaftskritik schreibe er hingegen eigene Songs. So zum Beispiel „Paradies“.
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Darin besingt er eine Welt, die er selbst für das Paradies hält. Im Kern: Ein Miteinander statt ein Gegeneinander. Oder, wie Bosse es nennt: „Ein feuchter Traum über eine utopisch gute Gesellschaft“.
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