Kehrt in die ehemalige Galeria Kaufhof Filiale am Bohlweg in Braunschweig bald wieder neues Leben ein? In einer Diskussion über die Stadtentwicklung steht das leer stehende Gebäude jedenfalls wieder ganz oben auf der Liste.
Ein Vorschlag möchte den Galeria Kaufhof in Braunschweig zu einem neuen kulturellen Zentrum in der Löwenstadt machen. Es gibt aber heftigen Gegenwind.
Braunschweig: Diskussion um ehemaligen Galeria Kaufhof
Genau genommen geht es darum, einen geeigneten Standort für das neue Konzerthaus mit Musikschule zu finden. OB Thorsten Kornblum hätte dafür gerne einen Neubau im Bahnhofsviertel. Es stehen aber noch andere Vorschläge im Raum. Der Arbeitsausschuss Innenstadt (AAI) brachte jetzt einen ganz neuen ins Spiel – eben den ehemaligen Galeria-Kaufhof.
Dort wird der Vorschlag eines „Hauses der Musik“ nach eigenen Angaben begrüßt. In der Vorstandssitzung am Donnerstag (2. März) habe man sich einstimmig für die Vorhabenrealisierung ausgesprochen. Der Ausschuss sieht hier Potenziale „die überregionale Sichtbarkeit“ der Löwenstadt zu erhöhen.
Galeria-Kaufhof in Braunschweig bald Konzerthaus?
Nur die bisher vorgeschlagenen Locations scheinen nicht so wirklich zu schmecken. Man spreche sich „für einen innenstädtischen Standort für das geplante Projekt aus“, heißt es in einer Mitteilung vom Montag (6. März). „Geradezu ideal wäre das ‚Haus der Musik‘ auf dem Gelände der ehemaligen Kaufhof-Immobilie am Bohlweg platziert“, sagt Ausschuss-Vorsitzender Olaf Jaeschke. Er plädiert dafür, dass weitere Standorte in der Innenstadt in die Überlegungen für das Kombi-Konzerthaus mit einbezogen werden.
Am Montag (6. März) reagierte nun die Stadtverwaltung auf den neuen Vorstoß – und erteilt ihm gleich eine eindeutige Absage. In einer Stellungnahme heißt es: „Das frühere Galeria Kaufhof-Gebäude am Bohlweg ist für das geplante Zentrum für Musik mit Musikschule und Konzerthaus nicht geeignet.“ Klingt nicht so, als würde man hier mit sich diskutieren lassen. Für die Position werden drei Gründe genannt:
Galeria Kaufhof in Braunschweig: „Nicht geeignet“
Grund eins: Die Stadt befürchtet ein Lärmproblem. „Besonderes bei Gastspielen ist es üblich, Instrumente, Requisiten und technische Ausstattung noch in der Nacht abzubauen und zu verladen“, so die Stellungnahme. Schon die Abfahrt eines Lkw in der Nacht aus der Tiefgarage würde rechnerisch die Immissionsrichtwerte überschreiten.
Grund zwei: Das Gebäude gehört der Stadt nicht. „Sie kann also nicht frei darüber verfügen“, so die Stadtverwaltung. Sie befürchtet einen ziemlich hohen Mietzins – immerhin ist ja von einer relativ langen Mietdauer auszugehen.
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Und schließlich Grund drei: Der Umbau des Gebäudes in ein Konzerthaus, das natürlich einen großen Konzertsaal benötig, könnte sich nach Darstellung der Stadt schwierig gestalten. Das liegt unter anderem daran, dass das Gebäude als Kaufhaus mit großen Etageflächen ausgelegt ist. Die Konstruktion eines geschossübergreifenden Saales wäre aus Sicht der Stadt nicht so einfach realisierbar.
Sieht also vorerst nicht danach aus, dass in den ehemaligen Galeria Kaufhof bald ein Konzerthaus einziehen wird. Die Stadt jedenfalls hat nicht vor, den Standort in ihre Überlegungen mit einzubeziehen.