In Braunschweig schließen immer mehr Kioske – zuletzt ging in der Karlstraße eine Ära zu Ende und Inhaberin Andrea musste nach 50 Jahren dicht machen (wir berichteten).
Doch jetzt gibt es gute Nachrichten: Ein neuer Kiosk hat in Braunschweig eröffnet. Dabei ist der „Snackboss“ von Max Schutan einmalig in der Löwenstadt. Denn wer sich hier ein Getränk kaufen will, sucht vergebens nach einem Mitarbeiter.
Braunschweig: Neuer Kiosk am Lindenbergplatz
Seit April dieses Jahres kannst du dir im „Snackboss“ am Lindenbergplatz 14 ein kühles Getränk oder auch einen Mitternachtssnack kaufen. Allerdings bedient dich hier kein Mitarbeiter: Chips, Cola und Kondome kannst du in dem neuen Laden aus einem Automaten ziehen.
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Egal ob nachts, morgens oder am Abend nach der Joggingrunde. Der Laden hat 365 Tage im Jahr rund um die Uhr geöffnet. „Die Idee hatte ich vor zwei Jahren während des Studiums“, erzählt Kiosk-Chef Max im News38-Gespräch. Ein YouTuber, der als Food-Blogger durch die Welt reist, machte damals Halt in Japan und Korea. Dort sind die Automaten-Kioske keine Seltenheit mehr.
Doch auch seine eigene Erfahrung lies die Idee vom eigenen Kiosk immer weiter wachsen: „Meiner Freundin und mir hat hier auf dem Dorf immer die Möglichkeit gefehlt, sich am Sonntag oder in den Abendstunden etwas zu kaufen“, so der 28-Jährige weiter. Mit dem Automatenkiosk ist das kühle Getränk 24 Stunden sieben Tage die Woche erreichbar. Angeboten werden hier Getränke, internationale Süßigkeiten, aber auch Schwangerschaftstest und Kondome. Zahlen kannst du mit Karte, Smartwatch und Handy.
Automaten-Kiosk in Braunschweig: Angst vor Vandalismus?
Doch wo kein Mitarbeiter aufpasst, steigt auch die Gefahr für Vandalismus. Doch darum macht sich Max Schutan keine großen Sorgen, auch wenn sie ihm bewusst ist: „Klar, der Risikofaktor ist da und der wird auch immer da sein.“ Für den Fall der Fälle hat der 28-Jährige aber vorgesorgt.
Vier Kameras zeichnen nicht nur Bild sondern auch Ton auf und springen an, wenn Kunden den Kiosk betreten. Max selbst kann sogar über das System bei Bedarf mit Leuten im „Snackboss“ reden, wie er erklärt.
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„Außerdem ist jeder Automat alarmgesichert und ich bekomme eine Benachrichtigung aufs Handy, sollte er aufgebrochen werden“, erzählt Max weiter. Seine Automaten seien auch nicht so einfach zu knacken. Ein weiterer wichtiger Faktor: die Gegend. „Ich würde auch nicht überall einen Kiosk eröffnen. Man muss sich auch überlegen, welches Publikum man ansprechen möchte.“
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Sollte Frust aufkommen, weil der Automat Geld schluckt und kein Produkt herausgibt, kann Max über das Kamerasystem direkt reagieren und mit dem Kunden sprechen, gegebenenfalls den Betrag über Paypal zurücküberweisen. Außerdem seien die Automaten per App steuerbar. Der 28-Jährige hat für jeden Fall vorgesorgt.
„Es ist sehr gut angelaufen für den Anfang und ich erhoffe mir noch mehr Kunden“, so der Kiosk-Chef. Einen großen Wunsch hat Max noch: „Vielleicht kann ich noch erweitern, ich habe noch einen Raum nebenan, der leer steht. In Zukunft wäre das auf jeden Fall eine Option.“