„Es ist wie so oft im Leben – eine Tür schließt sich und eine andere öffnet sich“, sagt Markus „Mandel“ Meier aus Braunschweig. Tatsächlich tickt für das Café seiner Frau Rosanna die Uhr.
Heiligabend soll der beliebte Laden am Sack in Braunschweig schließen. Nach mehr als 16 Jahren gehen hier dann die Lichter aus. Um woanders wieder zu erstrahlen.
Braunschweig: „Mandel Meier“ tritt kürzer
Markus und Rosanna Meier gehen mit gemischten Gefühlen. „Na klar ist das ein Einschnitt nach so langer Zeit. Das Café war ja auch seit Jahren das ‚Baby‘ meiner Frau'“, sagt Markus Meier. Von den ganzen Mitarbeitern wechseln wohl nur wenige an den neuen Standort: „Leider können wir nicht alle übernehmen, aber wir haben weiterhin eine familiäre Freundschaft.“
+++ „Mandel Meier“ rührt sich warm für den Weihnachtsmarkt +++
Und auch das Verhältnis zur Stadt habe sich gebessert. „Klar gab es da immer diese gewisse Spannung, auch wegen der Pavillon-Thematik. Aber der Abriss wurde nun mal so entschieden und das ist inzwischen okay für uns“, sagt der Braunschweiger Kult-Gastronom. Hinter ihm und seiner Frau liegen anstrengende Jahre. Da waren die Corona-Pandemie und deren Folgen. Und im April 2020 brannte es auch noch im Wohn- und Lagerhaus der Meiers.
Inventar des Braunschweiger Cafés wird verkauft
Bis zur Schließung wollen die Braunschweiger das Inventar des Cafés verkaufen. Das Besondere: Die Meiers wollen das Geld nicht für sich behalten, sondern ans Kinderhospiz „Löwenherz“ spenden.
Und dann? Dann wollen sie neu durchstarten, wenn auch eine Nummer kleiner. Oder zwei. Am Langen Hof erkennt man den neuen Laden schon. Ein modernes Logo mit einem Tukan als Markenzeichen – auch als Reminiszenz an den alten Pavillon. Allerdings dauert es wohl noch bis zur Eröffnung: „Eigentlich wollten wir bis Weihnachten fertig sein. Aber die Hoffnung schwindet“, sagt Markus. Unter anderem gebe es noch technische Probleme.
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Auch das Angebot fällt bei den Meiers künftig kleiner aus, unter anderem das Frühstück und die handgebackenen Kuchen fallen aus der Karte. „Unsere Klassiker allerdings wird es weiter geben – also Schmalzkuchen, Churros, Crêpes und den Feinschmecker-Kaffee“, sagt Markus im News38-Gespräch. Der Fokus soll sich dann auch mehr auf To Go-Speisen richten: „Alles wird immer schnelllebiger. Die meisten Leute haben weniger Zeit heutzutage“.
Apropos Zeit. Um genau die geht es den Meiers auch. Denn sie werden bald viel mehr davon haben. Markus und Rosanna treten bewusst kürzer: „Wir werden ja auch nicht jünger. Meine Frau stammt aus Sizilien. Wir wollen daher zum Beispiel eine große Italien-Reise machen. Diese Chance hatten wir bisher nicht. Wir freuen uns sehr, bald endlich mehr Zeit füreinander zu haben.“