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Braunschweig: Massiver Bauern-Protest in der Stadt geplant!

Auch in Braunschweig findet der bundesweite Bauern-Streik statt. Landwirte aus der ganzen Region kommen nach Braunschweig, um zu protestieren.

Landwirte wollen auch den Verkehr in Braunschweig lahmlegen.
© IMAGO/Arnulf Hettrich

Ampel nimmt Kürzungen für Landwirte teilweise zurück

Angesichts massiver Proteste der Landwirte nimmt die Bundesregierung einen Teil ihrer Kürzungspläne im Agrarbereich für den Haushalt 2024 zurück. Den Bauern reicht das nicht.

Wie in ganz Deutschland streiken die Bauern auch in der Region Braunschweig. Der Kreisverband des Landvolks aus Gifhorn kündigte große Proteste in und um Braunschweig an.

Wie gestreikt wird und welche Auswirkungen auf die Region zukommen könnten, erfährst du hier.

Braunschweig: Von den Landstraßen in die Stadt

Die Bauern in Deutschland gehen auf die Straßen. Oder besser gesagt: Sie fahren auf die Straßen. Am kommenden Montag (8. Januar) beginnt der große Streik. Im Gespräch mit News38 verrät der Kreisverband Gifhorn, was in der Region passieren soll. Auch für die Demo in Braunschweig hat er Neuigkeiten.

Für Gifhorn steht erstmal Folgendes an: „Es sind zwei Aktionen geplant: Einmal in Landkreis Gifhorn und in der Stadt Gifhorn. Morgens ziehen sechs bis sieben Schlepper aus dem Landkreis in Richtung Gifhorn“, sagte Gifhorns Landvolk-Sprecher Klaus-Dieter Böse zu News38.

Braunschweig: Aktion vorm Schloss

In der Stadt angekommen, soll ein Schreiben mit Forderungen an die Parteien übergeben werden. „Ein Teil der Schlepper zieht dann weiter nach Braunschweig zum Schloss, wo es ab 13 Uhr weitergeht“. Die Polizei werde die Traktoren zu drei Sammelplätzen in Braunschweig begleiten: Am Harz und Heide-Parkplatz kommen die Schlepper an, auch in der Innenstadt und am Schloss. Infostände soll es auch geben, und zwar am Altstadtmarkt, am Platz der Deutschen Einheit und am Schlossplatz.

+++ Bauern drehen völlig am Rad! Polizei muss Habeck schützen – „Verachtenswert“ +++

Auch aus Wolfsburg und Helmstedt sollen Trecker nach Braunschweig rollen. „Theoretisch dürfen wir auch auf die Autobahn“, sagte Böse. Ob und inwiefern die Bauern etwa Autobahn-Zufahrten blockieren, blieb aber zunächst offen.

Nicht alle sind erwünscht

Am Braunschweiger Schloss sollen auch Politiker zu Wort kommen. Unter anderen Oberbürgermeister Thorsten Kornblum (SPD) sei eingeladen, sagte Böse. „Er hat zugesagt, aber er weiß noch nicht, ob er durchkommen wird. Wenn da 100 bis 200 Schlepper unterwegs sind, ist es nicht so einfach“. Bis 15 Uhr sei die Veranstaltung geplant. Was dich im Verkehr erwartet, erfährst du hier.

Zuletzt hatten rechte Gruppierungen die Bauern-Proteste für ihre Zwecke genutzt. Was ist, sollte das auch in Braunschweig passieren? „Wenn wir rechtspolitische Pamphlete sehen, wird die Polizei diese Leute sofort von der Veranstaltung entfernen“, so Böse.

Er stellt klar: „Das ist eine Aktion der Landwirtschaft und wir distanzieren uns von jeglichen rechten Trittbrettfahrern. Solche Menschen wollen wir bei uns nicht haben“. Die Veranstalter gehen aber nicht davon aus, dass in diese Richtung viel passiert.

Wenn du also am Montag nach Braunschweig willst oder in der Stadt mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bist, mach dich auf lange Wartezeiten gefasst.


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Die Aktionen sollen weitergehen: „Die Proteste beginnen erst am Montag“, sagte Böse. Am 11. Januar ist eine Kundgebung in Hannover geplant. Am 15. Januar soll eine eine Großdemo in Berlin geben.

Hintergrund der Protestaktionen ist der ursprüngliche Plan der Ampel-Koalition, die Steuer-Erleichterung für Agrardiesel und landwirtschaftlich genutzte Kraftfahrzeuge zu streichen. Am Donnerstag ruderte die Bundesregierung etwas zurück. Die ursprünglich geplante Abschaffung der Kfz-Steuerbefreiung ist kein Thema mehr. Die Subventionen beim Agrardiesel sollen schrittweise abgeschafft werden. Den Bauern reicht das aber nicht.