Alle Pendler in Braunschweig müssen einmal mehr ganz stark sein. Stimmt nicht: Zweimal mehr sogar.
Denn die Busse und Bahnen der BSVG in Braunschweig bleiben schon wieder im Depot. Diesmal sogar an zwei Tagen.
Braunschweig: Zwangspause für Busse und Bahnen
Die BSVG wird am Montag und Dienstag (19./20. Februar) bestreikt – ganztägig, wie die Gewerkschaft Verdi am Dienstag (13. Februar) mitteilte. Heißt: Es wird keinen Linienverkehr der BSVG geben (alle Stadtbahnlinien sowie alle Buslinien mit einer 400er-Nummer). Dies gilt dann auch für die Anruf-Linien-Taxis (ALT). Der Service-Point am Hauptbahnhof und das Service-Center am Bohlweg bleiben auch dicht. Immerhin: Die Service-Hotline soll eingeschränkt von 6 bis 14 Uhr erreichbar bleiben.
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Der so genannte „freigestellte Schülerverkehr“ – also die Schulbusse, die direkt zu den Grundschulen fahren – soll laut BSVG trotz des Streiks fahren, zu den üblichen Zeiten. Die BSVG bittet alle Fahrgäste, sich auf die Streiktage einzustellen und bedauert alle Unannehmlichkeiten, die durch den Streik entstehen.
Die Pendler sind langsam aber sicher angefressen. „Macht keinen Spaß mehr“, hieß es bei Facebook.
Das sagen die Facebook-User:
- „Immer nur streiken bringt auch nix, verhandeln ist besser.“
- „Egoistisch und verantwortungslos.“
- „Stimmt doch endlich den Forderungen zu, so verlieren langsam eure Gäste die Geduld… Ganz zu schweigen, dass eure Fahrer und Fahrerinnen es ausbaden müssen. Behandelt eure Mitarbeiter endlich gut, schätzt eure Mitarbeiter!“
- „Langsam kotzt es ein einfach nur noch an. Wofür bezahle ich ein Haufen Geld für ein Ticket, wenn ich es nicht benutzen kann?!“
- „Ach, ich könnt im hohen Bogen kotzen. Warum lasst ihr das am Endverbraucher aus, der zur Arbeit oder sonst wohin muss und darauf angewiesen ist?! Ehrlich: Es reicht!“
Braunschweig: Mehr Urlaub & Co.?
Worum geht es eigentlich? Verdi will vor der dritten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten des ÖPNV noch mal Druck machen. Vor allem geht es der Gewerkschaft darum, die Bus- und Bahnfahrer zu entlasten. Verdi will für sie attraktivere Arbeitsbedingungen erkämpfen und fordert neben mehr Urlaubstagen auch die Anerkennung von Arbeit in schwierigen Zeitlagen, eine Erhöhung der Ruhezeit, die Gleichbehandlung des Fahrdienstes als Schichtarbeit und eine Laufzeit von zwei Jahren, um auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes weiter reagieren zu können.
„Klar ist für uns eins: Die von den Arbeitgebern ins Spiel gebrachte Kürzung des Krankengeldzuschusses und andere Formen der Mehrbelastung müssen vom Tisch. Eine Verschlechterung des Tarifvertrages wird es mit uns nicht geben“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Marian Drews. „Wir erwarten endlich ein klares Angebot der Arbeitgeber zu unseren Forderungen nach Entlastung der Beschäftigten! Sonst gelingt uns die Verkehrswende nicht. Wir müssen dafür die Mitarbeitenden binden und neue finden.“
Übrigens sind nicht nur die Braunschweiger Bus- und Bahnfahrer zum Warnstreik aufgerufen, sondern auch ihre Kollegen in Wolfsburg, Goslar, Hannover, Göttingen und Osnabrück. In Braunschweig soll es am Montag um 10 Uhr eine Kundgebung auf dem Schlossplatz geben.