3,42 Kilogramm Kokain stellte die Polizei in Braunschweig sicher. Daneben mehr als 238.000 Euro Bargeld und ein Auto im Wert von etwa 100.000 Euro. Die Polizei wertet den Schlag gegen die Drogenkriminalität in Braunschweig als Ermittlungserfolg. Der Drogen-Sumpf ist in Niedersachsen allerdings tief – und die Entwicklung mehr als beunruhigend.
Das Thema wurde am Mittwoch (31. Juli) auch im NDR-Format „Hallo Niedersachsen“ diskutiert. Ein Experte fand hier mehr als deutliche Worte.
„Hallo Niedersachsen“ berichtet von Zugriff in Braunschweig
Der Zugriff am Montag (29. Juli) in Braunschweig ist das Ergebnis einer jahrelangen Ermittlungsarbeit. Mehrere Männer nahm die Polizei fest, nur zwei von ihnen sitzen jetzt aber in Haft (News38 berichtete). Darunter ein 33-jähriger Deutsch-Türke, den die Ermittler als mutmaßlicher Haupttäter identifizierten. In einer Pressekonferenz gaben die Braunschweiger Beamten bekannt, dass gegen zwei Beschuldigte nunmehr Haftbefehle vorliegen.
Die Polizei sprach bei dem Schlag gegen die Drogenkriminalität vom größten Kokain-Fund in der Region. Insgesamt wurden sechs Männer festgenommen worden, vier von ihnen sind jetzt wieder auf freiem Fuß. Gegen sie werde aber weiter ermittelt, heißt es.
Immer mehr Kokain-Delikte
Ob der Ermittlungserfolg die Drogen-Szene in Niedersachsen nachhaltig schwächen kann, ist derweil fraglich. Denn die Zahl der Kokain-Delikte geht im Bundesland nach oben. Deutlich nach oben. Zwischen 2022 und 2023 wurden noch etwa 4.000 verzeichnete Delikte festgestellt, berichtet der NDR. Ein Jahr später sind es Tausend mehr. Und das sind wohlgemerkt nur die Fälle, die von den Beamten auch tatsächlich erfasst wurden. Sie sagen nichts darüber aus, welche Mengen an Kokain tatsächlich im Bundesland gehandelt werden.
Mehr News:
Die Vermutung vieler: Kokain ist mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen. „Kokain ist die Droge mit einem der höchsten Suchtpotentiale“, erklärt Prof. Alexander Glahn von der Medizinischen Hochschule Hannover dem „Hallo Niedersachsen“ Kamera-Team. „Das macht die Drogen auch so gefährlich.“ (mit dpa)