Beim Anblick eines seltenen Insekts, das direkt vor der eigenen Haustür hockt, würden nicht wenige einen Schreck bekommen. Dabei ist dies gar nicht nötig – das wissen auch Madeleine und Steffen aus Braunschweig.
Denn die beiden staunten nicht schlecht, als sie ein ganz besonderes Tier vorm eigenen Haus vorfanden. Eines, das man eher aus dem Fernsehen kennt und nicht in heimischen Gefilden – geschweige denn in Braunschweig – vermuten würde. Das Paar hat News38 von dieser Begegnung berichtet.
Braunschweig: Überraschender Fund vor der Haustür
In Deutschland kommen bestimmte Insektenarten nur vereinzelt vor. Besonders die Gottesanbeterin, die auf der Roten Liste gefährdeter Arten steht, gilt als selten. Diese insektenfressende Spezies wird in den letzten Jahren in Deutschland immer häufiger gesichtet. Am Dienstag (4. September) entdeckte Steffen genau dieses Insekt auf dem Nachhauseweg vor der Tür.
Die Gottesanbeterin stellte den zweiten Fund dieser Art in Niedersachsen dar, wie Madeleine gegenüber News38 berichtet und ergänzt: „Dieses Treffen war ein magischer und seltener Moment.“ Madeleine und Steffen sind leidenschaftliche Insekten- und Reptilienliebhaber. Daher dokumentierten den Fund mit einem Foto und ließen die Gottesanbeterin anschließend in die Natur zurück.
Gottesanbeterin verbreitet sich in Deutschland immer mehr
Die Gottesanbeterin steht zwar auf der Roten Liste, dennoch ist sie in Deutschland immer häufiger und in neuen Regionen zu sehen, wie der NABU berichtet. Im Vergleich zu vielen heimischen Insekten erreicht die Gottesanbeterin eine beachtliche Größe: Weibchen werden bis zu acht, Männchen etwa sechs Zentimeter lang. Dennoch ist sie in der Natur schwer zu entdecken. Ihre grüne oder braune Färbung sorgt für eine perfekte Tarnung, besonders da sie oft bewegungslos verharrt.
Die Gottesanbeterin stammt ursprünglich aus dem warmen Mittelmeerraum. In Deutschland war sie früher vor allem im Kaiserstuhl, einem Gebiet am Oberrhein, zu finden. Dort bewohnt sie trockene Graslandschaften und Waldränder. Doch durch den Klimawandel hat sich ihr Verbreitungsgebiet deutlich nach Norden ausgedehnt. Das könnte eventuell auch den Fund von Madeleine und Steffen in Braunschweig erklären.
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Seit den 1990er-Jahren wird die Gottesanbeterin nämlich laut NABU zunehmend auch in städtischen und industriellen Gebieten gesichtet, darunter in Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg – und zu guter Letzt: Braunschweig in Niedersachsen.