Das Jahr 2024 neigt sich langsam aber sich dem Ende entgegen – und hinter uns liegt ein Jahr voller aufsehenerregender Momente in Braunschweig und der Region. Einige waren schön, andere dramatisch. Ein Tag, der uns wohl allen noch lange in Erinnerungen bleiben wird, ist der 16. April.
An diesem Tag brach in einer Firma für Aerosole und Spray-Produkte im Industriegebiet am Schöppenstedter Turm in Braunschweig ein Feuer aus – und eine ganze Region hielt den Atem an.
Braunschweig: Verheerendes Feuer in Firma ausgebrochen
Am Dienstagvormittag klingelte bei all jenen, die die Warn-App Nina auf dem Handy haben, das Smartphone. Eine Warnmeldung ploppte auf: Großbrand Schöppenstedter Turm. Gefahr durch Brandgase in Klein Schöppenstedt, Wolfenbüttel und Braunschweig Süd-Ost. Kilometerweit war zu diesem Zeitpunkt bereits die Rauchwolke zu sehen, die aus dem Industriegebiet aufstieg. Dicht und schwarz ragte die Rauchsäule empor.
Für Augenzeugen und die Einsatzkräfte war schnell klar: Dieser Einsatz ist nicht in zwei Stunden erledigt. Das Gebiet rund um den Schöppenstedter Turm wurde weiträumig abgesperrt, die Einsatzkräfte befanden sich im Großalarm. Am frühen Nachmittag dann die nächste Hiobsbotschaft: Explosionsgefahr! Augen- und Ohrenzeugen berichteten von lauten Knall-Geräuschen. Die Einsatzkräfte mussten sich zurückziehen. Personen im Umkreis von einem Kilometer wurden zeitweise evakuiert.
„Gefährlich und hochdynamisch“
Währenddessen machte sich in der Region rund um das Einsatzgebiet auch immer mehr Verkehrschaos breit. Die Polizei kontrollierte an einigen Stellen, leitete den Verkehr um und sorgte dafür, dass keine Gaffer das Einsatzgebiet ansteuerten. Außerdem erreichte die Braunschweiger ein Appell, dass Flüsse nicht mehr betreten werden sollten und das Wasser weder zum Bewässern oder gar zum Trinken benutzt werden sollte. Der Grund: Löschwasser mit Brandrückständen war in Wabe und Mittelriede gelangt.
Ein Brand mit Folgen. Und ein Brand, der die Feuerwehren noch über den 16. April hinaus beschäftigen sollte. Denn auch an zwei Folgetagen dauerten die Löscharbeiten an. Mehrere Einsatzkräfte verletzten sich zudem – die Rede war von zwei Feuerwehrleuten und drei Polizisten. Selbst Niedersachsens Innenministerin sah sich dazu veranlasst, sich mit einem Video an alle Beteiligten zu wenden. Die Lage in Braunschweig sei „gefährlich und hochdynamisch“ gewesen. „Was wären wir ohne unsere Feuerwehren und unsere weiteren Hilfsorganisationen?“
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Und diese Frage musste man sich angesichts der horrenden Arbeit auch stellen. Denn drei Tage lang kämpften Einsatzkräfte aus der ganzen Region gegen das Feuer an und sorgten dafür, dass schlussendlich keine weitere Katastrophe passiert ist. „Das Feuer war bislang das größte und mit Abstand gefährlichste, was es in Braunschweig gab“, resümierten die Einsatzkräfte nach 72 Stunden – und genau deshalb wird uns dieses Ereignis wohl noch lange in Erinnerung bleiben. (HIER findest du unseren Newsblog zum Nachlesen)