Der Wolf kehrt als streng geschütztes Wildtier immer häufiger nach Deutschland zurück. Doch was bedeutet das für die Menschen? Immer wieder berichten Bürger von Wolfssichtungen – zuletzt sorgte ein Facebook-Post aus Braunschweig für Aufsehen.
Darin schildert ein Mann eine Begegnung mit einem Wolf, die ihn tief beeindruckt hat. Die Situation führte zu einem Besuch des regionalen Wolfsberaters – und löste Diskussionen über den Umgang mit den Tieren aus.
Braunschweig: Schock am frühen Morgen
Für einen Braunschweiger wurde die morgendliche Zigarette zu einem besonderen Erlebnis. Aber nicht etwa wegen seines alltäglichen Rituals, sondern weil er sich plötzlich einem wilden Tier gegenüber sah. Auf Facebook beschreibt er die Situation.
„Ich gehe zu unserer Terrassentür, um den ersten Kaffee & die erste Ziggy zu genießen, & sehe mich Auge in Auge mit einem WOLF! Kein Husky, kein Schäferhund, kein anderer Hund – nee, ein Wolf. Wir schauen uns durch die Scheibe in einem Abstand von einem Meter ein paar Sekunden an, dann dreht er sich um und läuft ganz langsam und stolz über unser Grundstück.“ Er sei dann in Richtung Südsee weggelaufen.
+++ Braunschweig: Hammer-Fund am Hagenmarkt! Archäologen glauben es kaum +++
Die Situation sei „völlig abgefahren“ gewesen, schrieb er weiter. Viele Leser reagierten skeptisch, doch seine Schilderungen fanden schnell Beachtung – und landete direkt bei Wolfsberaterin Ute Hofmann. Die wiederum schaute direkt bei dem Braunschweiger vorbei.
Besondere Sichtung in Braunschweig
Bei seiner Sichtung habe es sich um eine sogenannte Nahbegegnung gehandelt, die in Deutschland bisher selten ist. Die Begegnung sei ein Hinweis auf das Verhalten junger Wölfe, die sich auf der Suche nach neuen Revieren in besiedelte Gebiete vorwagen. „„“Die Reviere sind aufgrund der dichten Besiedlung alle schon besetzt.“ Dies zwinge die Tiere, auch in städtische Bereiche vorzudringen.
Keine Übergriffe auf Menschen
Für den Braunschweiger war es nicht die erste Begegnung mit einem Wolf. In der Vergangenheit habe er bereits Wölfe aus größerer Distanz gesehen, doch diese Nähe sei einmalig gewesen: „So dicht dran ist so ein Tierchen wohl noch niemandem jemals hier in der Gegend gekommen. Es sind imposante Tiere“, sagte er. Doch er sehe auch die Gefahren. Gerade in Wohngebieten mit Kindern und Haustieren sei Aufklärung wichtig.
Mehr News:
In der Region wurden in der Vergangenheit schon mehrere Wolfsichtungen gemeldet, bestätigte Wolfsberaterin Ute Hofmann gegenüber News38. Und sie bestätigte auch die neueste Sichtung. So sollten sich Menschen bei einer Begegnung mit einem Wolf verhalten:
- Ruhe bewahren
- sich groß machen und nicht weglaufen
- laut sein, klatschen oder rufen
- Steine oder Stöcke nutzen, um den Wolf zu verscheuchen
- den Wolf nicht anlocken oder bedrängen
„Seit der Rückkehr der Wölfe nach Niedersachsen hat es keinen Übergriff auf Menschen gegeben“, betonte Hofmann. Solange der Wolf sich nicht in die Enge gedrängt fühle, gehe er in der Regel Konflikten aus dem Weg.