Die ganze Welt trauert um die Opfer des schrecklichen Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt am Freitagabend (20. Dezember). Da werden Spendenaktionen gestartet und Menschen drücken ihr Mitgefühl in Schweige- und Gedenkminuten aus.
Doch ein Ratsmitglied aus Braunschweig scheint das Geschehen rund um die furchtbaren Ereignisse in Magdeburg kalt zu lassen. Jetzt hat sein geschmackloses Verhalten harte Konsequenzen.
Braunschweiger Politiker
Fünf Menschen sind tot, Hunderte verletzt. Der hinterhältige Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt hinterlässt tiefe Wunden und reißt schmerzhafte Löcher in Familien. Für einen Mann scheint dies jedoch Anlass zu sein, geschmacklose Witze auf seinem „X“-Account (ehemals Twitter) zu verbreiten. Das Braunschweiger Ratsmitglied Sven-Markus Knurr (CDU) postete nur wenige Minuten nach dem Bekanntwerden des Attentats folgendes: „Ich habe hierfür vollstes Verständnis“ und kommentierte damit eine Schlagzeile, in der von den schrecklichen Ereignissen berichtet wurde.
Doch dies war nur die letzte einer Reihe von Äußerungen, die für einen Politiker in dieser Stellung völlig unangebracht sind. So scheint es auch die CDU-Fraktion in Braunschweig zu sehen. Denn am Samstag gab diese bekannt, dass Knurr nahegelegt werde, die Partei zu verlassen. „Wir haben Sven-Markus Knurr aufgefordert, die Fraktion bis spätestens Montagnachmittag zu verlassen. Sollte er dieser Aufforderung nicht nachkommen, werden wir der Fraktion noch am Montagabend seinen Ausschluss vorschlagen. Wir sind sicher, dass uns die Fraktionsmitglieder folgen werden. Sven-Markus Knurr wird nicht länger Ratsherr der CDU bleiben. Gleichzeitig entschuldigen wir uns für seine nicht hinnehmbaren Entgleisungen“, erklärte Thorsten Köster, Fraktionsvorsitzender der CDU im Rat der Stadt.
Ratsherr soll die CDU-Fraktion verlassen
Knurr war bei der Kommunalwahl 2021 über die Liste der Partei „Die Piraten“ in den Rat eingezogen und bildete danach eine Ratsgruppe mit der Vertreterin der Basisdemokratischen Partei Deutschland (dieBasis). Im Februar 2024 trat er schließlich in die CDU ein und wurde so Mitglied der Fraktion. „Knurr hat sich endgültig disqualifiziert für jedwede Position innerhalb des demokratischen Spektrums. Wir bedauern, dies nicht früher erkannt zu haben. Unsere Entscheidung duldete daher keinen Aufschub“, so Köster.
Der Kreisvorsitzende der CDU Braunschweig, Maximilian Pohler, forderte Knurr der Mitteilung zufolge auf, auch die CDU bis Montagnachmittag zu verlassen. Andernfalls werde umgehend ein Parteiordnungsverfahren mit dem Ziel des Parteiausschlusses eingeleitet. Köster habe vorsorglich zu einer Sondersitzung der Fraktion eingeladen, um den Ausschluss zu beschließen. „Sven Knurr hat so oder so keine Zukunft in der CDU, weil er in keiner Weise unsere Werte vertritt. Deutlicher als am Freitag konnte er das nicht demonstrieren“, so Köster. Die CDU-Ratsfraktion gehe nach eigenen Angaben davon aus, dass Knurr der Aufforderung zum Austritt aus Fraktion und Partei nachkommt.
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