2024 ist Geschichte und in vielen Branchen in Braunschweig lässt man das Jahr Revue passieren – welche Ziele wurden erreicht? Wo bedarf es Änderungen?
Auch das ASTOR-Kino in Braunschweig blickt auf die Zahlen vergangener Monate und zieht eine Bilanz. Zum Bedauern vieler Film-Fans sieht die aber gar nicht gut aus.
Braunschweig: Kinobesuche werden immer seltener
Mit einer großen Tüte Popcorn in der einen Hand und dem Softdrink in der anderen, begeht man den Kinosaal und lässt die Eindrücke auf sich wirken. Für viele ist der Kino-Besuch ein besonderes Ereignis, denn Filme auf der großen Leinwand bekommt man ja auch nicht jeden Tag geboten.
Offenbar wächst die Lücke zwischen den Kino-Besuchen aber immer weiter an, denn die deutschen Kinos verzeichnen immer weniger Buchungen. Besonders die Corona-Pandemie hat der Kinobranche Steine in den Weg gelegt. Lange Zeit waren die Kinos geschlossen und auch nach der Eröffnung sind viele Menschen vorsichtiger geworden, oder haben sich schlichtweg daran gewöhnt, weniger auszugehen. Dieser Realität ist sich auch Astor-Theaterleiter Frank Oppermann bewusst.
Braunschweig: Mehrere Herausforderungen
Trotz der schlechten Zahlen in den letzten Jahren, hatte er gehofft, dass das Kinojahr 2024 die Zahlen ein wenig anhebt. Mit einem Blick auf die Bilanz bleibt dieser Wunsch wohl erstmal unerfüllt. „Besuchs- und Einspielzahlen wie vor der Pandemie liegen immer noch in weiter Ferne“, schreibt Oppermann und ergänzt: „Auch eine weitere Annäherung daran bleibt dieses Jahr eine Illusion“. Diese ernüchternden Fakten sind gleich mehrerer Faktoren verschuldet. Zwar ist die Corona-Pandemie als beendet erklärt, aber neue Dinge sind dazugekommen.
+++ Braunschweig: Legende am Ende! Besonderer Laden warf das Handtuch +++
So spürten die Kinos deutliche Auswirkungen des Autoren- und Schauspielerstreiks, weil Starttermine für Blockbuster verschoben werden mussten. Außerdem kam laut Oppermann noch die Inflation und die Ablenkung durch die Fußball-EM dazu. Gleich zu Anfang des Jahres hatte man im Hinblick auf die Hürden auf 90 Millionen Zuschauer gehofft, am Ende des Jahres waren es dann aber doch nur 85 Millionen deutschlandweit. Das Astor-Filmtheater in Braunschweig haben insgesamt 475.000 Zuschauer besucht.
Braunschweig: Das waren die beliebtesten Filme
Trotz der vielen Krisen rissen ein paar Filme Zahlen immer wieder in die Höhe. Allen voran der Kassenschlager „Alles steht Kopf 2“. Laut Oppermann hat er mit 5,7 Mio. Besuchern „den Kinomarkt fast im Alleingang gerettet“. Mit 4,3 Mio. Zuschauern ist „Ich – Einfach unverbesserlich 4“ auf dem nächsten Platz, dicht gefolgt von dem Superheldenfilm „Deadpool & Wolverine“ mit 3,3 Mio. Besuchern.
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In den Top 10 der Liste lässt sich ein deutliches Muster erkennen. Offenbar scheint „Family Entertainment“ besonders beliebt bei den Deutschen zu sein. Ganze siebenmal tauscht das Genre in den beliebtesten Filmen des Jahres auf. Im Sinne dieser Erfolgsgeschichten schöpft auch die Branche wieder Hoffnung für das nächste Jahr. „2025 stehen die Zeichen auf Besserung. Die Branche darf neue Hoffnung schöpfen und vor allem neue Prognosen abgeben“, sagt der Theaterleiter in Braunschweig.