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Braunschweig: Fleisch-Hochburg! So viele Tiere essen wir jedes Jahr

Aktuelle Zahlen aus Braunschweig sprechen Bände. Die Löwenstadt ist eine absolute Fleisch-Hochburg! Hier alle Infos.

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© IMAGO/onemorepicture

Veganer Grill

Ob Gyros oder Döner - bei Winfried Kaiser ist alles vegan. Und das kommt offenbar gut an. Einen Unterschied zum Fleischgericht, schmecke man kaum, sagt Kaiser.

Aktuelle Zahlen, die die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) veröffentlicht hat, sprechen Bände. Braunschweig ist in Sachen Fleischkonsum eine Hochburg.

Wie viel Fleisch in Braunschweig tatsächlich verspeist wird, liest du hier.

Braunschweig ist Fleisch-Hochburg

Vom Hähnchenschnitzel über Schweinekotelett bis hin zu Rindersteaks, in Braunschweig landen pro Jahr etwa 13.000 Tonnen Fleisch auf den Tellern. Zumindest rein rechnerisch, wie die NGG mitteilt. Pro Kopf entspricht das einem Verbrauch von 51,6 Kilogramm Fleisch jährlich, also etwa 140 Gramm täglich.

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Die NGG beruft sich dabei für Braunschweig auf Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL). „Die Menge an Fleisch, die auf den Teller kommt, wird weniger: Der Pro-Kopf-Verzehr geht seit Jahren kontinuierlich zurück. Trotzdem bleibt Fleisch ein wichtiges Grundnahrungsmittel“, erklärt Katja Derer, die Geschäftsführerin der NGG Süd-Ost-Niedersachsen-Harz. „Und dahinter steckt immer auch die Arbeit von Menschen“, erklärt sie – ein „entscheidender Aspekt, den viele gerne ausblenden“.

„Sie verdienen selbst nur einen Hungerlohn“

Allein in Braunschweig arbeiten 80 Menschen in der Fleischindustrie. Was viele dabei nicht wissen: In der Branche läuft vieles noch im Niedriglohnbereich ab, so Katja Derer. Sie kritisiert: „Wer Tiere schlachtet oder Grillwürste verpackt, verdient selbst nur einen Hungerlohn. Oft sogar nur den gesetzlichen Mindestlohn – aktuell also 12,82 Euro pro Stunde. Nur wer Glück hat, liegt ein paar Cent drüber.“ Damit müsse jetzt Schluss sein.


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Deshalb fordert die NGG, dass in Braunschweig der Stundenlohn für Arbeiter in der Fleischindustrie auf mindestens 14,50 Euro angehoben wird. Und das tariflich! Schließlich handle es sich hierbei um einen Knochenjob, nicht nur Wort-wörtlich. „Allein beim Zerlegen von Schweinehälften wuchten die Beschäftigten eine tonnenschwere Last am Tag: Eine Schweinekeule wiegt zwischen 5 und 10 Kilogramm. Und in einer Schicht trägt ein Zerleger mehr als 200 Mal Keulen aufs Produktionsband“, so die NGG-Chefin.